Seit 1613 bis über die Jahrtausendwende lebten und wirkten Kapuzinerinnen mitten im Dorf Appenzell. 2008 wurde die stetig kleinere und betagter werdende Klostergemeinschaft aufgelöst. Kirche und Kloster stehen heute unter Denkmalschutz und sind als Kulturgut von nationaler Bedeutung in das Schweizerische Kulturgüter-Inventar aufgenommen worden.
Markus Büchel, der Bischof von St. Gallen, übertrug die Aufsicht über die Klosteranlage der Stiftung «Kloster Maria der Engel Appenzell» mit dem Auftrag, die Kirche und Klostergebäude zu erhalten und darin spirituelles Leben zu ermöglichen, wie es in der Mitteilung des Stiftungsrats heisst.
Damit die Gebäude erhalten werden könnten, müssten sie belebt werden. Die Stiftung will mit Hilfe von mehreren Dutzend Freiwilligen das Kloster in einer Art «geistlicher Gemeinschaft» beleben, das Gästehaus für Pilger und Ruhesuchende nutzen und den Klosterladen erweitern.
Rund 400 Jahre lang seien am Kloster keine wesentlichen baulichen Massnahmen getroffen worden. Die Stiftung will die Klosteranlage im Laufe der nächsten fünf bis sieben Jahre sanieren. Es wird mit Kosten von rund acht Millionen Franken gerechnet.
Die Sanierung übersteige die Möglichkeiten der Stiftung bei weitem, heisst es im Communiqué. Mitte Juni wurde eine Spendenaktion gestartet. Das Projektteam steht unter der Leitung von alt Landammann Carlo Schmid. Die Appenzeller Kantonalbank (APPKB) beteilige sich als erste Geldgeber mit einem Gönnerbeitrag von 250'000 Franken an der Sanierung der Klosteranlage.