Quelle: tvo
Vergleicht man die aktuelle Situation in der Schweiz mit jener in Österreich, wird klar: Hierzulande geniesst man in der Corona-Zeit viele Freiheiten. Der Covid-Nachweis, das Zertifikat, ist allerdings auch hier in der Gastro-Szene nicht unumstritten. Viele Beizer befürchten einen grossen Mehraufwand und Umsatzeinbussen. Diese Kritik ist den Restaurantbetreibern auf dem Kronberg ein Dorn im Auge. So schlimm, wie viele Berufskollegen monieren, sei es gar nicht. Sie wünschen sich mehr Ruhe in der Branche.
«Höchstens fünf Sekunden»
«Wir haben einmal versucht, zu messen, wie lange der Zertifikats-Check dauert», sagt Markus Ammann, Leiter der Gastronomie auf dem Kronberg. «Das sind vier bis fünf Sekunden pro Gast». Das Zertifikat sei eine einfache, saubere Lösung und «überhaupt keine Hexerei». Seit September ist das Covid-Zertifikat in der Schweizer Gastronomie Pflicht. Ebensolange wettern Gastronomen landauf, landab gegen die bundesrätliche Regelung und lehnen sich dagegen auf. Nicht so auf dem Kronberg: «Wir spielen nicht Polizei. Es ist vom Bund vorgegeben und wir halten uns an diese Regel», sagt Ammann.
«Positive Grundhaltung»
«Für mich ist das mittlerweile sehr normal und unkompliziert», sagt Andreas Kaiser aus Winterthur. Er ist auf dem Kronberg zu Gast. Es gehöre aktuell einfach zum Alltag und sei völlig okay. «Cool bleiben» ist das Motto der Kronberg-Wirte. Dass Gastro-Verbände und Wirte teils gegen die Massnahmen schiessen, werfe ein schlechtes Licht auf die Branche, sagt Felix Merz, Geschäftsführer der Luftseilbahn Jakobsbad-Kronberg: «Es war für uns teils mühsam. Doch wir sagten uns: ‹Es ist, wie es ist. Wir nehmen es, wie es kommt und machen das Beste daraus›». Diese positive Grundhaltung fehle ihm. «Für uns ist es viel einfacher und wir können vieles gelassener nehmen.»
(saz)