Quelle: CH Media Video Unit
«Die Appenzeller wissen vielleicht nicht einmal, dass es eine Bundesratswahl gegeben hat», sagte Elisabeth Baume-Schneider nach ihrer Wahl als Bundesrätin (SP, 58).
Frau Baume-Schneider, wir schätzen Sie ja sehr. Aber das geht so nicht. Sie sind doch eine gebildete Frau. Und sollten auch wissen, dass ein Appenzeller – namentlich John Krüsi – massgeblich an der Erfindung des Telefons, des Stromnetzes und vieler weiterer Edison-Entwicklungen beteiligt war.
Ja, ein Herr Krüsi hat Ihnen also indirekt die Wahl ermöglicht, denn ohne all diese Erfindungen würden wir in der ganzen Schweiz noch hinter dem Mond leben. Appenzeller sind innovativ, weltoffen und äusserst interessiert.
Appenzeller sind aber auch eigensinnig, haben einen starken Freiheitsdrang, lassen sich von Obrigkeiten nichts bieten, sie wehren sich, wenn ihnen etwas nicht passt, sie haben eine gesunde Schlitzohrigkeit gepaart mit einem herzlichen Humor.
Kommt Ihnen das bekannt vor, Frau Baume-Schneider? Gibt es nicht irgendwo einen Ort mit ähnlichen Eigenschaften? Genau: Ihr Heimatkanton Jura.
Als Bürgerin eines noch so jungen Kantons dürfen und sollen Sie sich diese jugendlichen Eigenschaften gerne bewahren. Das tut dem Bundesrat gut. Und falls Sie, Frau Baume-Schneider, plötzlich merken, dass Sie in Bern in einen Trott kommen und diese schönen Eigenschaften verlieren, dann empfehlen wir Ihnen dringend ein bisschen Abstand.
Am besten mit einem Ausflug ins Appenzellerland. Den beiden Kantonen, die schon Jura waren, als es den Kanton Jura noch nicht mal als Idee gab. Damit wäre auch bewiesen, dass Sie, Frau Baume-Schneider, irgendwie auch Appenzellerin sind. Und als Quasi-Einheimische können wir Ihnen den kleinen Fauxpas auch verzeihen. Aber wehe, das hätte eine Auswärtige gesagt!