Quelle: tvo
Seit April ist bekannt, dass das Spital Heiden schliesst. Offen bleibt die Notfallabteilung, jedoch nur während des Tages. Der Grund: Es gibt zu wenig Personal, um einen 24-Stunden-Betrieb aufrecht zu erhalten. In der Nacht sind für die Notfälle die umliegenden Spitäler und die Hausärzte zuständig. Das gilt ab diesem Sonntag.
Stephan Blumenthal, Verantwortlicher Notfallstation des Spitalverbunds Appenzell Ausserrhoden (Svar): «Aufgrund der Anzahl Patienten, die wir aus Erfahrung behandeln, haben wir das Gefühl, dass es für die Bevölkerung gut ist, dass wir tagsüber offen haben.» Im Schnitt würden etwa acht Patientinnen und Patienten am Tag und etwa drei in der Nacht den Dienst beanspruchen. «So können wir wenigstens für die acht Patientinnen und Patienten am Tag unsere medizinische Leistung gewährleisten.»
Hausärzte: Keine optimale Lösung
Notfälle ausserhalb der Bürozeiten werden über die Notfallnummer 144 an die Spitäler in der Umgebung abgegeben oder beim hausärztlichen Notfall gemeldet. Doch gerade für die Hausärzte ist das offenbar keine optimale Lösung.
Fabian Fehr, Präsident des Hausärztevereins Appenzellerland, sagt: «Aus strukturellen Gründen ist es nachvollziehbar. Aber für uns ist das keine Versorgung im Sinne eines Notfalls mehr, das ist kein Notfalldienst.» Ins gleiche Horn bläst auch der Hausarzt Oliver de Potzolli aus Heiden: «Die Qualität unseres Notfalldienstes wird sich ändern – und es wird sicher nicht besser. Wir brauchen die Stütze einer richtigen Einrichtung wie eines Spitals.»
«Wollen Leistung erstklassig erbringen»
Doch der Svar sieht im neuen Reglement keine Qualitätseinbusse. Stephan Blumenthal: «Ein Teil der Bevölkerung wird sicher enttäuscht sein. Aber wir wollen in der Zeit, in der wir da sind, die Leistung erstklassig erbringen. Weil wir das anders nicht mehr können, müssen wir zeitweise schliessen.»
(red.)