Quelle: TVO
Das Alpsteingebiet lockt schon seit längerem zahlreiche Touristen und Wanderer an. Auf der Suche nach der Schönheit der Natur vergessen sie aber häufig das Wichtigste: eine gute Vorbereitung. Das weiss auch Bergführer Guido Rempfler. «Oft ist es sicherlich die Selbstüberschätzung», sagt Rempfler gegenüber TVO. «Am Anfang sieht es einfach aus – da denkt man, dass man das locker schaffe – und dann wird es eng und man bekommt Angst», so der langjährige Bergführer weiter.
Viele kennen Gebiet nicht
Dass das Gebiet tückisch ist, zeigte sich zu Wochenbeginn. Innerhalb einer Stunde verunglückten zwei Wanderer tödlich. Trotz dieser Meldungen trifft TVO auch am Freitag auf Wanderer, die nicht genau wissen, auf was sie sich einlassen. Einer davon ist Axel Feichter aus Stockholm. Von Rempfler angesprochen, ob er die Begebenheiten kenne, sagt er: «Ich bin zum ersten Mal hier. Einfach ein lockerer Spaziergang und dann schauen wir, wie es wird.» Rempfler erklärt ihm daraufhin, dass es weiter unten sehr steil werde und es Halteseile gebe. Auch wenn es noch einfach aussehe, habe es der Weg in sich. Feichter entgegnet, dass man das als Tourist vielleicht nicht mitbekomme.
Gute Ausrüstung reicht nicht
Auch das schlechte Schuhwerk der Wanderer sorgt oft für Negativschlagzeilen. Immer wieder hört man von Leuten, die Sandalen oder Flipflops tragen. Guido Rempfler selbst sagt, dass er das immer seltener beobachte: «Die Leute sind heute so gut ausgerüstet. Es gibt selten noch solche, die mit schlechtem Schuhwerk im Alpstein unterwegs sind.» Und genau dort sieht er das Problem: «Da sie gut ausgerüstet sind, denken sie, sie können gewisse Stellen begehen. Das alleine reicht aber nicht.» Man müsse auch mental bereit sein, solche Passagen zu überwinden. Darum sei das Wichtigste am Berg: Die eigenen Grenzen realistisch einschätzen. Lieber einmal öfters umkehren als einmal zu wenig.
(red.)