Quelle: TVO
Am Wochenende fand in Oberegg das Appenzeller Kantonalschwingfest statt – mittendrin Naim Fejzaj. Den Kranz hat er knapp verpasst, es reichte für den siebten Schlussrang. Doch Erholung gibt es jetzt keine – das Training geht für den Wolfhaldner, der vor 16 Jahren zum ersten Mal im Sägemehl stand, weiter.
«Im Festzelt sitzen und lachen»
Die familiäre Atmosphäre rund um ein Schwingfest fasziniert den 28-Jährigen: «Der Kampf Mann gegen Mann auf friedlicher Basis – man gibt sich die Hand, dann ist man Gegner. Nach dem Gang gibt man sich wieder die Hand, wischt sich den Rücken ab und kann am Abend zusammen im Festzelt sitzen und lachen.»
Nirgends sei er so gut aufgenommen worden wie in der Schwingerfamilie. Doch gerade zu Beginn hätten seine Wurzeln in der tendenziell konservativen Schwingerszene für rassistische Kommentare gesorgt. «Was macht der Jugo hier oder ähnliches habe ich einige Male gehört. Dann haben sie es aber selbst gemerkt, dass ich einer von ihnen bin – nur heisse ich halt Fejzaj und nicht Abderhalden oder Schläpfer», schildert Fejzaj.
Mutter aus Kroatien, Vater aus dem Kosovo
Seine Mutter kommt aus Kroatien, sein Vater aus dem Kosovo – dadurch habe er keine enorme traditionelle Verbindung zum Schwingsport. Aber trotzdem: «Es gefällt mir sehr. Am Abend nach einem Fest ziehe ich gerne die Tracht an und hole den Kranz ab.»
Sein grosses Ziel ist es, das Eidgenössische 2025 in Mollis zu gewinnen. Bisher hat er elf Kränze gewonnen und will damit zeigen, dass die Wurzeln eines Schwingers egal sind.
Im Video siehst du, wie Fejzaj trainiert und mit welcher Verletzung er momentan zu kämpfen hat.
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