Quelle: TVO
In Wasserauen und Umgebung sollen ein Parkhaus und mehrere Hotels entstehen. So sehen es die Pläne für die neue Tourismusstrategie von Appenzell Innerrhoden vor. Dadurch solle vor allem im Sommer für etwas mehr Ordnung in Wasserauen gesorgt werden. Man will dadurch den Tagestourismus mindern und die Gäste sollen mehr in der Umgebung übernachten.
Öffentlicher Verkehr nicht die alleinige Lösung
Die Meinung der Öffentlichkeit ist dieser Strategie gegenüber aber nicht nur positiv. Kommentare wie «Furzidee» und «Spinnen denn die» prägen die Kommentare des FM1Today-Artikels zu dem Thema.
«Komplett aus der Zeit gefallen. Die würden besser das ÖV-Angebot ausbauen», schreibt eine Person unter dem Artikel. Statt mit dem Auto sollen die Touristen mehr mit dem Zug und Bus anreisen. So bräuchte es auch kein Parkhaus und das Problem sei gelöst.
«Man kann den Touristen nicht vorschreiben, was sie machen sollen und was nicht», sagt Josef Schmid, Verwaltungsratspräsident der Luftseilbahnen Wasserauen-Ebenalp. «Der öffentliche Verkehr wird schon gefördert und trotzdem ist er im Sommer immer sehr ausgelastet.»
Man müsse immer zweigleisig denken. «Auf dem einen Gleis haben wir den ÖV, auf dem anderen haben wir die Anreise per Auto und Fahrrad, also diese, welche eine Parkmöglichkeit brauchen», sagt Schmid. Dazu würden auch Personal der Restaurants und der Bahnen gehören.
«Nur wenn man beides beachtet und ausbaut, erhält man einen guten Mix.» Dieser würde auch alle Touristen befriedigen können und beide Angebote wären nicht ausgelastet.
Weitere Hotels fördern den Markt
«Touristen haben einen gewissen Anspruch», sagt Schmid. Es nütze nichts, wenn man ein Parkhaus in Weissbad statt Wasserauen baue, denn das stelle für die Touristen wieder eine weitere Hürde dar. «Dann müssen sie wieder umsteigen, den Bus nehmen oder zu Fuss gehen, was sie schlussendlich nur daran hindert, hier her zu kommen.»
Dies bestätigt auch Roberto Wittwer, Direktor der Hotellerie Hof Weissbad. Er unterstützt die Idee, dass neue Hotels und ein Parkhaus gebaut werden sollen. Es sei ein Fakt, dass die Umgebung mehr Hotels und Betten brauchen würde, damit die Tagesgäste eventuell irgendwann auch übernachten würden.
«Neue Hotels bedeuten neue Kapazitäten, welche Appenzell Innerrhoden als Touristendestination attraktiver machen könnten», so Wittwer. Er sei sich bewusst, dass neue Hotels natürlich neue Konkurrenz darstellen würden, jedoch würde Konkurrenz nur den Markt beleben. «Hof Weissbad hat eine klare Position auf dem Markt und die anderen Hotels werden sich ihre Position schaffen müssen.»
Jedoch finde er, dass die erste und beste Lösung für das Touristenproblem ein Parkhaus in Wasserauen sei. «Man muss nahe zum Geschehen, deshalb sollte als einzig richtige Lösung das Parkhaus auch direkt in Wasserauen gebaut werden. Der Gast will Qualität und überfüllte provisorische Parkplätze auf Wiesen stellen keine Qualität dar.»
Öffentliche Meinung wenig positiv
Die Meinung der Wasserauer Bevölkerung überschneidet sich mit dieser der Kommentarschreiber. Man steht dem Ganzen eher kritisch gegenüber. Die Regierung würde viel zu spät sein. Eine Lösung hätte es schon vor einigen Jahren gebraucht. Auch finden viele das Parkhaus eine unnötige Idee. Das Ortsbild würde so zerstört werden und dies würde den Touristen ja auch nicht gefallen.