Quelle: tvo
Nach zwei Jahren Unterbruch geht am Sonntag in Appenzell die Landsgemeinde wieder über die Bühne. Die Vorbereitungen für die Volksversammlung laufen seit Wochen. Nebst den politischen Wahlen und Abstimmungen ist die Landsgemeinde vor allem von ganz viel Tradition geprägt.
Uniform seit den 80er-Jahren weitergegeben
Zum allerersten Mal dabei ist Gian Koch aus Gonten. Beim Besuch von TVO übt er gerade das Marschieren. «Ich freue mich sehr. Für mich ist es eine grosse Ehre, bei der Landsgemeinde dabei sein zu dürfen.» Gians Uniform wurde seit den 80er Jahren innerhalb der Familie weitergegeben und passt dem Achtjährigen wie angegossen. Spätestens als der traditionelle Degen dann in die Scheide eingeführt wird, hat auch Gians Mutter ein bisschen Gänsehaut: «Bis jetzt sind mein Mann und ich stets alleine gegangen. Der Sonntag wird ein ganz spezieller Tag, wenn Gian das erste Mal mitkommen darf», sagt Maria Koch.
Ein spezieller Tag in Innerrhoden
Nachdem in den letzten zwei Jahren keine Landsgemeinde stattfinden konnte und daher brieflich abgestimmt wurde, freuen sich die Innerrhödlerinnen und Innerrhödler umso mehr. Die Bedeutung dieses Tages werde ab und an unterschätzt, sagt Maria Koch: «Es ist ein grosser Tag. Brieflich abstimmen ist für uns nicht das Gleiche. Wir schauen einander gerne in die Augen, stehen im Ring und stimmen per Hand ab.»
Gian Koch kennt diese Gepflogenheiten bis jetzt nur als Zuschauer und von Videos. Dass er dieses Jahr gleich als Junker neben dem Fahnenträger marschieren darf, erfüllt ihn mit Stolz. «Ich freue mich, dass ich diesen Hut tragen und durch alle Leute hindurchmarschieren darf.»
(red.)