Quelle: TVO/Tobias Lenherr/Tiziana Castauro
«Die Kühe geben sofort weniger Milch, wenn sie draussen nicht richtig rumliegen können. Sie geniessen lieber das schöne und warme Wetter», sagt Hans Gmünder von der Seealpchäserei. Das schöne Wetter jedoch liess diesen Sommer lange auf sich warten. Das spürt der Senn und Käser. Denn bei Regen verlassen auch die Kühe nicht gerne ihre trockene Stube.
Quelle: TVO/Tobias Lenherr
Weniger Produktion für dieses Jahr
Hans Gmünder lebt von der Käseproduktion. Rund 9,5 Tonnen Käse produziert er jährlich. Dieses Jahr muss er wegen dem Wetter mit einem Produktionsverlust von cirka 1,5 Tonnen rechnen. Gmünder kann sich in seinen 30 Jahren nicht an einen solch schlechten Sommer erinnern. «Das ist halt die Natur. Aber nicht nur, denn es kann auch gut sein, dass es mehr frühe Kühe gibt und deshalb die Milchernte zurück geht.» Es ist also laut Gmünder nicht nur dem Wetter geschuldet.
In der Käserei ist zu sehen, dass die untersten Regale noch leer sind. Das schlägt teilweise auch auf die Stimmung. Denn das viele Wasser bringt auch mehr Aufwand mit sich: «Es ist auch die Gefahr, dass der Seepegel steigt und das Wasser bis zu uns in den Keller kommt. Deshalb schaue ich auch immer wieder, dass die unterste Reihe nicht davon betroffen wird», sagt Fränzi Davatz, die schon zum neunten Mal auf der Alp mithilft.
Der Appenzeller bleibt optimistisch dank den vielen fleissigen Hände
Obwohl der Ertrag dieses Jahr weniger hoch ausgefallen ist, bleibt der Senn optimistisch. «Es ist viel Arbeit und da muss die ganze Familie und die Mitarbeiter helfen. Auch meine Frau muss hinter mir stehen. Sonst muss ich alleine zu viel arbeiten. Deshalb bleibe ich einfach optimistisch.»
Klar ist, Gmünder kann den fehlenden Ertrag nicht mehr reinholen, auch wenn er nicht einschätzen kann, wie lange der Alpsommer noch sein wird. Doch er ist trotzdem froh, sind seine Tiere vom Unwetter verschont geblieben.