Quelle: TVO
Am Sonntag verlor ein junger Mann am Säntis sein Leben, weil er von einer Lawine 300 Meter in die Tiefe gerissen wurde. Der 19-jährige Deutsche war mit einem Begleiter auf einer Wanderung unterwegs.
Wandern zu dieser Jahreszeit birgt Gefahren. Der SAC warnt daher auch vor solchen Unternehmungen. Denn auch wenn es im Tal schon Frühling ist, kann es am Berg noch tiefster Winter sein. Adrian Steiner, Präsident des SAC Säntis, bezeichnet den Vorfall als «tragisch». Steiner war selbst schon bei solchen Such- und Rettungsaktionen mitdabei und betont: «Das nimmt einen schon mit.»
Sperrung wäre schwierig
Am Säntis galt am Sonntag die Lawinengefahrenstufe 3 von 5. Trotzdem war der Weg nicht abgesperrt. Ein Augenschein vor Ort zeigt auch keine Warnung. Doch warum? Adrian Steiner spricht von einer schwierigen Diskussion: «Man könnte schon eine Weg-gesperrt-Tafel hinstellen, aber dann würde man einfach an dieser Tafel vorbeilaufen, denke ich.» Die Bergwelt sei immer noch ein Stück Freiheit und da zähle auch die Eigenverantwortung.
Zudem gibt es noch eine weitere Unklarheit. «Wenn jemand eine solche Tafel aufstellt und dann wieder entfernt, müsste ja auch jemand die Verantwortung dafür übernehmen, wenn etwas passiert», führt Steiner aus. Das sei eine Rechtsfrage, die wahrscheinlich niemand tragen wolle.
Vorbereitung ist A und O
Der SAC und die Polizei empfehlen daher auch, sich auf solche Wanderungen im Frühling gut vorzubereiten und die aktuelle Gefahrensituation zu analysieren. Dafür gibt es laut Steiner verschiedene Möglichkeiten. Zum einen kann das Tourismusbüro kontaktiert werden oder im Internet nachgeschaut werden. Auch an der Talstation erhalte man Auskunft.
(red.)