Quelle: FM1 Today
«Sicher bin ich aufgeregt», sagt Bettina Mösli gegenüber FM1Today. Und: «Mal schauen, wie viele Leute dann tatsächlich kommen.» Sie ist die Präsidentin des Fasnachtsvereins «Zebra» und hat beim Dekorieren des Restaurants mitgewirkt. «Bitte einsteigen», steht über dem Eingang des ehemaligen «Zebra» in Appenzell. Zudem schmückt eine alte Bahnschranke die Hausfassade an der Bahnhofstrasse.
Ein Dorf im Ausnahmezustand
Das Feierabendbier von Handwerkern bekommt hier eine erfrischende Abwechslung. Die Fasnachtszeit ist auch in Appenzell endgültig angekommen, ab Freitag, dem 3. Februar, nimmt das traditionelle «Dekoratiönle» wieder seinen Lauf. Ein Dorf im Ausnahmezustand. Und das während rund zwei Wochen.
Weltrekord im Zebra
«Es gibt Spiesse und Burger und das Restaurant soll Platz für ein gemütliches Zusammensein bieten», so Mösli. Sie erklärt weiter: «Wir haben uns das Dekorations-Thema lange überlegt. Auf einmal kam uns in den Sinn, dass die Rhätische Bahn ja einen Weltrekord aufgestellt hat. Das kam uns gelegen, das wollten wir aufnehmen.» Dabei gingen sie aber – zumindest am Anfang – bewusst planlos vor.
«Wir wollten unserer Kreativität freien Lauf lassen. Daraus entstand dann unsere Bar, sie ist einem Viadukt nachempfunden», sagt Mösli mit funkelnden Augen. Darüber hinaus haben die Appenzeller Bahnen den Fasnächtlern originale Requisiten zur Verfügung gestellt. So etwa eine Bahnhofsuhr.
«Können kaum noch schlafen»
Ein Duft von grillierten Fasnachtsspiessen und frittierten Pommes Frites liegt im Restaurant Mühleggli in Gonten in der Luft. Ausserhalb der Fasnachtszeit würde der Geruch wohl als störend bezeichnet werden, nicht aber anfangs Februar. Dann gehört er einfach dazu. Hier hat man sich für das Thema Après Ski entschieden. «Wir können kaum noch schlafen», gibt Mathias Koch zu, der zum vierköpfigen Fasnachtsteam «Fasnachtsgruppe Gonten» gehört. Alle davon sind gemäss eigenen Aussagen «fasnachtsverrückt».
Von Party über Livemusik bis hin zum DJ. In Gonten soll alles angeboten werden. Das alles zum Thema Après Ski: Passenderweise hängen Skistöcke an der Wand und Shots werden auf einem Holzski serviert. «Das hat sich einfach so ergeben», sagt Mathias Koch. Er betont aber auch: «Die Schwierigkeit lag darin, dass wir eine Beiz dekoriert haben, die vor der Fasnacht nicht in Betrieb war und auch noch nie dekoriert war. Darum hat alles seine Zeit gebraucht. Die hatten wir auch: Seit Oktober arbeiten wir daran.»
«Uf e schöni Faschned»
Jetzt sind die letzten Arbeiten aber gemacht, der Beizenfasnacht steht also nichts mehr im Weg. So läutet das Aufbauteam dann auch gleich mit einem Shot und einem dazugehörigen «Uf e schöni Faschned» das emsige Fasnachtstreiben ein.
Was jetzt noch fehlt, sind die Besucherinnen und Besucher, welche mindestens so «fasnachtsverrückt» sind wie die Mitglieder der Fasnachtsgruppierungen. Von denen dürfte es aber wohl – besonders in Appenzell – zu Hauf geben.