Ein Höhepunkt des zweitägigen Anlasses auf 1471 Metern über Meer war am Montag ein Steinwerf-Wettkampf für jedermann.
Beim «Bollewöffe» massen sich Frauen und Männer nach alter Sennentradition darin, einen 20 Kilogramm schweren Stein aus dem unmittelbar angrenzenden Fählensee möglichst weit durch die Luft zu schleudern. Bezüglich Wurftechnik gab es keine Einschränkungen.
Sennischer Wettkampf kehrte zurück
Die «Bollenwees-Stobete» findet jeweils Ende Juli statt. Im Zentrum steht Folklore mit Jodel, Streichmusik, Trachten und Tanz. Dabei lässt sich gemäss Veranstalter die Appenzeller Tradition «ungeschminkt und aus nächster Nähe» erleben.
«Alpstobete» entwickelten sich im Appenzellerland längst zum Kulturgut und gründeten in gegenseitigen Besuchen der Sennen während des Alpsommers in ihren Stuben. Der sportliche Teil wie Steinstossen oder Schwingen geriet an diesen Festen mit der Zeit in Vergessenheit, erfuhr jedoch in den vergangenen Jahren erste Neuauflagen.
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Rekord-Werfer dabei
Ins rund 70 Personen grosse Teilnehmerfeld der Steinstösser reihte sich am Montag unter anderem Urs Hutmacher ein. Er stiess am letztjährigen Unspunnenfest bei Interlaken den 83,5 Kilogramm schweren Brocken auf die Rekordmarke von 3,98 Metern.
Den mit 20 Kilogramm vergleichsweise leichten Stein auf der Bollenwees beförderte der Zürcher Oberländer auf mehr als sieben Metern. Damit war ihm am Montagabend vor dem Finaldurchgang der dritte Sieg in Folge auf der Appenzeller Alp so gut wie gewiss.
(sda/red.)