Quelle: tvo
Jede Gemeinde hat ihren ganz eigenen Charakter. Nun will der Kanton Appenzell Ausserrhoden seine 20 Gemeinden zusammenschliessen. Der Vorschlag der Regierung: Der Kanton soll nun in die Teile Herisau, Hinter-, Mittel- und Vorderland aufgeteilt werden. Was halten die Bürgerinnen und Bürger in Herisau und Teufen davon?
Ursula Boos kommt aus Herisau. Sie hat sich noch keine gefestigte Meinung über den Vorschlag des Kantons gebildet. Generell lehne sie die Veränderung aber nicht ab. Jedoch habe sie einen Zusammenschluss in Glarus erlebt. «Besonders für die älteren Menschen ist die Reduktion schwierig gewesen und nicht so gut angekommen», sagt Boos. Der Grund: Die Älteren mussten sich daran gewöhnen, dass nun alle Entscheidungen oder Gemeindeversammlungen zentralisiert sind.
Nadja Hugener wohnt in Herisau. «Die 20 Gemeinden haben sich bisher bewährt», sagt Hugener und fügt hinzu: «Ich verstehe also nicht, weshalb man das Bisherige verändern sollte.» Weiter glaubt sie nicht, dass der Zusammenschluss Synergien bilden würde.
Ismael Sanz kommt ursprünglich aus Spanien. Er ist offen gegenüber einem Zusammenschluss, hofft aber, dass Appenzell Ausserrhoden die Vor- und Nachteile genau abwägt. «Ich vertraue dem Kanton, dass er die richtige Entscheidung treffen wird», sagt der 28-Jährige.
Maria Hunziker wohnt in Teufen. Sie ist der Meinung, dass eine Reduktion zwei Seiten hat. Zumal könne sie positiv sein, da durch die Zentralisierung Aufwand gespart werden könne. Jedoch schätze sie die Individualität der Gemeinden. «Auch habe ich das Gefühl, dass die Transparenz der einzelnen Gemeinden verloren gehen kann und Entschlüsse unübersichtlich werden», sagt Hunziker.