Quelle: tvo
Seit vergangenem Sonntag wird der 28-jährige Argentinier Jorge Nicolás Cabrera im Alpstein vermisst. Die Einsatzkräfte unterbrachen die Suche am Mittwoch ein erstes Mal, nahmen sie dann wieder auf, ehe sie sie nun erneut eingestellt haben. Die Gründe: Das ganze Gebiet ist abgesucht und die Wetterverhältnisse sind prekärer geworden.
«Sehr gefährliche Situation momentan»
Roland Koster, Mediensprecher der Innerrhoder Kantonspolizei, erklärt die aktuelle Lage gegenüber TVO: «Wir haben nun auch das letzte Gebiet, in dem wir noch ein bisschen Hoffnung hatten, den jungen Mann zu finden, abgesucht. Wir müssen jetzt abwarten, was im Gelände passiert. Im Hintergrund setzen wir die polizeilichen Abklärungen aber natürlich fort.»
Weil es bis auf über 2000 Meter Höhe geregnet hat, wurde die Suche auch für die Rettungskräfte allmählich gefährlicher. «Die Schneedecke ist stark durchfeuchtet», sagt Raphael Müller, Leiter der Rettungskolonne. Ohne weiteres Gewicht könne sich derzeit eine Lawine von alleine lösen. «Man wiegt sich vielleicht auf den Wanderwegen in den Tälern in Sicherheit, aber es kann ohne Vorwarnung einen Schneerutsch mit sehr schwerem Schnee geben, der einen verschütten kann. Die Situation ist sehr gefährlich momentan», so Müller weiter.
Trotz Warnung: Leute wandern weiterhin zum Seealpsee
Obwohl zu Beginn des Aufstiegs zum Seealpsee signalisiert ist, dass die Bedingungen derzeit heikel sind, gibt es nach wie vor Leute, die den Weg in Angriff nehmen. Ein Winterwanderer aus Deutschland, unterwegs in Sneakers, sagt: «Wir haben etwa auf halbem Weg gemerkt, dass es gefährlich ist, als wir mit den Schuhen anfingen wegzurutschen.»
Für Raphael Müller unverständlich, dass sich Leute trotzdem auf den Weg Richtung Seealpsee begeben: «Die aktuelle Gefahrenstufe beträgt drei und ist damit erheblich. Man muss erfahren sein, um sich jetzt im Alpstein zu bewegen.» Es sei derzeit wirklich nicht zu empfehlen, auf den Wanderwegen zwischen Seealpsee und Bollenwees unterwegs zu sein.
Der vermisste Jorge Nicolás Cabrera war genau in diesem Gebiet unterwegs, die Polizei suchte zudem auch die Gegend rund um die Alp Mesmer ab. Dass der Mann noch lebend gefunden wird, ist mit zunehmender Dauer der Suche unwahrscheinlicher.
(red.)