Ostschweiz
Appenzellerland

«Tut enorm weh»: Berggasthaus Ahorn in Weissbad kämpft mit Erdrutsch-Folgen

Teilweise geschlossen

«Tut enorm weh»: Berggasthaus Ahorn kämpft mit Erdrutsch-Folgen

08.06.2023, 08:06 Uhr
· Online seit 08.06.2023, 05:49 Uhr
Aufgrund eines Erdrutsches vor zwei Wochen war der Wanderweg zwischen Lehmen und Ahorn im innerrhodischen Weissbad gesperrt. Weil das Berggasthaus Ahorn von Wanderern vor allem auf diesem Weg erreicht wird, sah sich die Wirtin gezwungen, ihre Beiz zu schliessen.
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Anhaltende Niederschläge im vergangenen Monat führten in der Ostschweiz vielerorts zu Erdrutschen. So auch auf dem Hauptwanderweg zum Berggasthaus Ahorn. Die (anspruchsvolle) Alternativroute via Leuenfall-Rundweg wurde markiert, was aber nur beschränkt Abhilfe schaffen konnte. 

Ein Erdrutsch macht Probleme

«Der Anfahrtsweg war auch für Mitarbeiter und Lieferanten gesperrt», meint Simone Codoni, Wirtin des Berggasthauses Ahorn. «Das hat viel Energie gekostet, Improvisation war gefragt.»

Bei bestem Wetter geschlossen

Codoni sagt: «Der Mai war sehr regnerisch. Das schöne Wetter hat in den letzten Wochen angezogen. Weil wir auf Grillspeisen spezialisiert sind, sind wir abhängig von der Witterung. Und wenn die Saison mit herrlich sonnigem Wetter startet, dann ist es schwerig, wenn man nebenbei noch mit solchen Dingen kämpfen muss.» Dinge, wie der Erdrutsch und die damit verbundene Sperrung des Wanderwegs zwischen Lehmen und Ahorn am Donnerstag, dem 1. Juni.

«Es tut enorm weh, wenn man das Restaurant einen Tag lang nicht öffnen kann», gibt Codoni zu. Nicht nur die Schliessung des Restaurants bereitet der Wirtin aber Kopfschmerzen.

«Haben einen kaputten Tiefkühler»

«Wir haben einen kaputten Tiefkühler, der eigentlich ersetzt werden müsste. Das neue Gerät oben in die Beiz zu bringen, ist momentan aber nicht möglich. Auf gewisse grosse Lieferungen warten wir immer noch.» Trotzdem nimmt die Wirtin – wenn irgendwie möglich – ihr Schicksal selbst in die Hand. «Kleinere Dinge habe ich selbst nach oben transportiert», sagt Codoni. «Nur so konnten wir sicherstellen, dass alle Speisen auf der Karte auch verfügbar waren.»

Ungewisse Zukunft

«Wir müssen jeden Tag so nehmen, wie er ist. Und auf neue Probleme neue Lösungen suchen», erklärt Codoni. Falls Niederschläge wieder einsetzen. «Das müssen wir dann einfach so hinnehmen. Es wäre aber nicht nur ärgerlich, wenn die Erde wieder ins Rutschen gerät. Denn: Die Gefahr könnte dadurch etwas gebannt sein. Falls die gesamte lockere Masse runtergerissen wird.»

Planungssicherheit scheint in der gesamten Angelegenheit jedoch trotzdem weiterhin Fehlanzeige zu sein. «Wann der Tag X kommt, ist aber unklar. Ich kann deshalb nicht wirklich damit planen», sagt Codoni. Sie meint zudem: «Längerfristige Lösungen sehe ich momentan noch nicht. Am 12. Juni ist zwar eine Sanierung geplant. Wie diese Sanierung aussieht oder was man dabei macht, ist mir aber nicht klar.»

Codoni verzweifelt – trotz der prekären Lage – nicht. «Der Natur ist man ausgesetzt. Ich gebe niemandem die Schuld», sagt die Wirtin.

Zumindest kurzfristig scheint die Lage aber entschärft zu sein. Regen soll in den nächsten Tagen gemäss Wetterprognosen nicht in Sicht sein. Codoni ist deshalb zuversichtlich: «Ich gehe positiv ins Wochenende. Es gibt auch schon zahlreiche Reservationen. Darauf freue ich mich – alles andere nehme ich Tag für Tag.»

veröffentlicht: 8. Juni 2023 05:49
aktualisiert: 8. Juni 2023 08:06
Quelle: FM1Today

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