Die Säntisnordwand gehört zu den anspruchsvolleren Bergrouten im Alpsteingebiet. Am Samstagmorgen ist dort ein 27-jähriger Bergsteiger ausgerutscht und tödlich über eine Schneeflanke gestürzt. Der Unfall löst Betroffenheit aus. «Der Bergsteiger war sehr erfahren und auch seine 22-jährige Begleiterin. Beide waren gut ausgerüstet und trotzdem ist das Unglück geschehen», sagte Marcel Wehrli, Sprecher der Kantonspolizei Appenzell.
Die Chammhalden-Route zum Säntis mit einem sehr hohen Schwierigkeitsgrad wird regelmässig begangen, allerdings nur von sehr erfahrenen Bergsteigern oder Profis. So wie zum Beispiel Michi Wohlleben (30), Profialpinist und Bergführer, der erst gerade auf dieser Route unterwegs war. Auch bei ihm löst der Unfall Betroffenheit aus: «Es tut mir unglaublich leid und ich wünsche den Angehörigen viel Kraft», schreibt er auf Facebook.
Auf Anfrage von FM1Today schätzt er die Tour so ein: «Eine grosse, schwierige, exponierte Bergtour, die grosse Erfahrung benötigt, mit all ihren Gefahren. Die Bedingungen am Samstagmorgen waren verhältnismässig gut. Die Lawinen- und Steinschlaggefahr war gering.»
Wohlleben kannte den 27-jährigen Thurgauer nicht: «Trotzdem löst ein solcher Unfall Schwere in mir aus und bedrückt mich sehr. Es zeigt wieder, wie schnell etwas passieren kann. Auch den besten Bergsteigern passiert es, dass sie diesen einen falschen Schritt machen.»
(agm)