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Wegen Ukraine-Krieg: Ostschweizer Biere könnten teurer werden

Teures Bier

Wegen Ukraine-Krieg: Ostschweizer Biere könnten teurer werden

15.04.2022, 07:42 Uhr
· Online seit 14.04.2022, 19:36 Uhr
Müssen wir bald mehr für unser Bier bezahlen? Diese Frage beschäftigt aktuell die Brauereien in der Ostschweiz. Dies, weil Gerste, Verpackung und Transport teurer geworden sind – unter anderem wegen des Kriegs in der Ukraine. Trotz grossen Vorräten sind Preiserhöhungen in Planung.

Quelle: tvo

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Schon als sich der Krieg in der Ukraine abzeichnete, hat die Brauerei Locher in Appenzell vorgesorgt. Hunderte gelagerte Flaschen sollen das Schlimmste verhindern. «Wir haben alle Lager aufgefüllt. Parkplätze sind mit Neuglas vollgestellt. Wir haben alle Register gezogen, um einen Preisaufschlag hinauszuzögern», sagt Aurèle Meyer, Geschäftsleiter der Brauerei Locher.

Leim für Karton stammt aus der Ukraine

Wegen Ernteausfällen und der Coronapandemie kämpfen die Brauereien schon länger gegen steigende Kosten in der Produktion. Diese Situation hat sich nun durch den Krieg in der Ukraine verschärft. Am entscheidendsten sind die Auslagen für Gas, Öl, Flaschen und Karton. So stammt beispielsweise der Leim für die Kartons der Appenzeller Biere aus der Ukraine.

Mit dem selben Problem kämpft die Sonnenbräu Brauerei in Rebstein. Auch hier will man mit vollen Lagern mögliche Preisanstiege verhindern. «Von unseren speziellen Flaschen haben wir viele an Lager, diese müssen wir nicht gleich wieder bestellen. Das gibt uns ein bisschen Luft nach oben», sagt Claudia Keel-Graf, Geschäftsführerin der Brauerei Sonnenbräu.

Wie stark sich die steigenden Preise auf den Gewinn auswirken, ist noch unklar. «Diverse Lieferanten kündigen Preisanstiege an. Wie die Preiserhöhungen aber im Endeffekt aussehen werden, wissen wir noch nicht», sagt Keel-Graf. Deshalb wartet die Sonnenbräu noch ab und wälzt die Mehrkosten noch nicht auf die Kundinnen und Kunden ab.

«Wahrscheinlich nicht mehr möglich, Preisaufschlag zu verhindern»

Bei der Brauerei Locher rechnet man indes mit einer ersten Preiserhöhung in zehn Jahren, welche vor allem Privatpersonen im Portemonnaie spüren werden. Die Sparmassnahmen der Brauerei tragen zu wenig Früchte. «Wir haben neue, effizientere Anlagen. Diese Massnahmen greifen. Aber jetzt wird es wahrscheinlich nicht mehr möglich sein, einen Preisaufschlag auf unser Produkt in den nächsten Monaten zu verhindern», sagt Aurèle Meyer.

Wie hoch die Preiserhöhung ausfallen wird, ist noch unklar. Die Situation könnte sich aber noch mehr zuspitzen. Die Ukraine ist eines der grössten Getreide-Exportländer. Der Einfluss des Krieges auf die Hopfen- und Malz-Ernte ist noch nicht absehbar.

(red.)

veröffentlicht: 14. April 2022 19:36
aktualisiert: 15. April 2022 07:42
Quelle: TVO

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