Ostschweiz
Appenzellerland

Wolf reisst Alpaka in Wolfhalden

Wolfhalden

Wolf reisst Alpaka – Herde ungenügend geschützt

· Online seit 26.04.2024, 14:46 Uhr
In der Nacht auf den Freitag ist in Wolfhalden ein Alpaka durch einen Wolf gerissen worden. Es dürfte sich dabei um den dritten Riss desselben Wolfes innert weniger Wochen handeln.
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Die Ausserrhoder Wildhut stellte am Freitagmorgen einen Wolfsriss in Wolfhalden fest. Am gerissenen Alpaka wurden DNA-Proben entnommen, teilt der Kanton Appenzell Ausserrhoden mit. Diese Proben können möglicherweise Aufschluss zu weiteren Informationen zum betreffenden Wolf wie Herkunft, Abstammung, Geschlecht oder Individuum geben – die Analysen stehen noch aus.

Herdenschutz war nicht erfüllt

Per SMS wurden die Ausserrhoder Tierhaltenden über die Wolfspräsenz informiert. Auf eine sachgerechte Zaunführung für Weidetiere ist grossen Wert zu legen, heisst es in der Mitteilung weiter. Mit einzelnen durchziehenden Wölfen müsse in der Ostschweiz und im Appenzellerland jederzeit gerechnet werden.

Wie es heisst, waren die Alpakas in Wolfhalden «sachgerecht eingezäunt und einwandfrei gehalten». Da jedoch stromführende Litzen fehlten, sind die vorgegebenen Kriterien für den Herdenschutz nicht erfüllt. Die Tierhalter richten nun während der Nacht einen stromführenden, herdenschutztauglichen Nachtpferch für die Weidetiere ein.

Die kantonale Jagdverwaltung hat aufgrund der bestehenden Situation noch keine gesetzliche Handlungsmöglichkeit, um Massnahmen gegen den Wolf zu ergreifen. Schäden an Nutztieren sind in Appenzell Ausserrhoden bisher in sogenannt «ungeschützten Herden» erfolgt.

Wolf riss (vermutlich) auch andere Tiere

Nach dem Kenntnisstand der Ausserrhoder Wildhut handelt es sich vermutlich um den gleichen Wolf, der bereits am 16. April ein Schaf und am 24. April ein Reh in Teufen gerissen hatte. Der Wolf wurde die letzten Tage im Raum Gais - Teufen - Trogen verschiedentlich gesehen.

Es handelt sich laut dem Kanton dabei um ein Einzeltier. Im Frühjahr suchen sich einzelne Wölfe, in der Regel männliche Jungtiere, neue Reviere und legen grosse Distanzen zurück. Der betreffende Wolf könnte sich dabei einige Zeit im Appenzellerland aufhalten oder in die Nachbarkantone weiterziehen. Einzelne durchziehende Wölfe hätten nichts mit einer Paar- oder Rudelbildung zu tun. Dafür gebe es in der Region noch keinerlei Anzeichen.

(red.)

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veröffentlicht: 26. April 2024 14:46
aktualisiert: 26. April 2024 14:46
Quelle: FM1Today

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