17 Mal pro Minute wertet ein KI-System mittels Videoaufnahmen in acht Bildschirmen im Säntispark Abtwil die Umgebung aus und analysiert, welche Werbung die Passanten interessieren könnte.
«Das System schaut, welche Leute da sind und entscheidet, welcher Spot oder welche Kampagne am passendsten ist. Das wird dann ausgestrahlt und läuft fertig. Die Leute, die in diese Entscheidung gefallen sind, können bis zum Ende auch schon weg sein», erklärt Marc Steiner die Technologie gegenüber TVO. Er ist der Geschäftsführer der Ostschweizer Firma «Displayactive», welche die Bildschirme aufgestellt hat.
Haarlänge, Bart und Glatze sind entscheidend
Personalisiert werde bei der ganzen Sache nicht. Viel mehr gehe es darum, Kampagnen auf Alter und Geschlecht anzupassen, berichtet TVO. So erhalten Männer also andere Werbung als Frauen und Junge andere als Alte. Entscheidend dafür seien gemäss Steiner optische Merkmale wie Haarlänge- und Farbe, Bart oder Glatze.
Die Firma betreibt solche Werbetafeln nebst dem Säntispark auch im Rheinpark, Pizolpark und in anderen Einkaufszentren der Migros Ostschweiz – bereits seit zwei Jahren.
Was die Kundschaft im Abtwiler Säntispark von diesem Werbe-Modell hält, erfährst du im Video oben von TVO.
Auch anderes Unternehmen wollte auf Videoüberwachung setzen
Erst anfangs Jahr sorgte die SBB mit einem ähnlichen Vorhaben für Aufruhr. Sie plante einen Ausbau der Videoüberwachung, um das Kaufverhalten der Bahnkundschaft zu analysieren. Wegen des Datenschutzes kam die SBB damals aber in Kritik, worauf sie am Ende darauf verzichtet hatte.
Daten zu bestimmten Menschen sollen bei dem System, das verwendet wird, nicht gespeichert werden. Alles sei anonym, betont Steiner. «Was wir auswerten dürfen und auch machen, ist der Geschlechteranteil und dessen Alter.» Dies bringe grosse Vorteile gegenüber Werbekunden mit sich. So könne beispielsweise belegt werden, wie viele Leute effektiv vor der Werbung standen.
(red.)
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