«Ich lasse mich nicht beirren. Mein Ziel ist der Mars», sagt der gebürtige Ostschweizer Steve Schild (34) geradeheraus. Die Zahlen sprechen nicht mehr für das bisherige Projekt Mars One des niederländischen Investors Bas Landsdorp. Dort wäre er einer von 100 Kandidaten für den roten Planeten gewesen. Im Januar wurde jedoch bekannt, dass die Vermarktungsfirma Mars One Ventures AG pleite ist. In Basel läuft ein Konkursverfahren.
Alternative aus Spanien
Er sei weiterhin bei Mars One an Bord und das werde auch so bleiben, sagt er auf Anfrage von FM1Today. «Trotzdem habe ich den Markt beobachtet und bin jetzt auch mit der spanischen Astroland-Agentur in Kontakt», sagt Schild. Diese sei sogar weiter fortgeschritten als Mars One.
Die Astroland Agency hat, um die Umstände auf dem Markt zu simulieren, ein kilometerlanges Tunnelnetzwerk in einem Berg angelegt und plant in Zukunft ebenfalls Marsmissionen: «Die haben mit mir Kontakt aufgenommen und bald gibt es ein erstes Interview.» Wie genau das System der Astroland Agency funktioniert, weiss Schild nicht. Nach seinem Geschmack dauert das mit der Marsmission aber ohnehin zu lange.
Neuer Comic und Weltrekord-Versuch
Steve Schild scheint es mit dem Mars immer noch ernst zu meinen. Seine Frau Corinna ist wegen der negativen finanziellen Entwicklung der Mars One Ventures AG also nicht etwa beruhigt, sondern rechnet damit, dass ihr Mann dereinst doch noch für immer ins Weltall fliegen wird. Wann das sein wird, ist Steve Schild nicht so wichtig: «Ich würde auch als alter Mann noch Astronaut werden», sagt er. Trotzdem wäre es ihm lieber, wenn es so schnell wie möglich passieren würde. Bis dahin hält er sich körperlich und geistig fit, mit Weiterbildungen und Sport.
Langweilig wird es ihm auf der Erde nicht. Ende Jahr soll ein Comic über die geplante Marsmission und sein Privatleben erscheinen. Und der soll nicht mit Selbstironie geizen. «Ein Freund hilft mir mit dem Comic. Wir werden damit alles ein bisschen auf die Schippe nehmen», sagt Schild. Zur Promotion will er einen neuen Weltrekord-Versuch starten. In welcher Disziplin er sich versuchen wird, verrät er nicht. Was auch immer es sein wird - vielleicht Rückwärtssaltos auf einem fahrenden Auto oder Kebab essen im Handstand - für die meisten ist das greifbarer, als eine Reise zum Mars in ferner Zukunft.
Ein Thurgauer für immer auf dem Mars
Steve Schild (34) gehört als einziger Schweizer zu den hundert Mars-One-Kandidaten. Das Ziel der Mission ist es, den Mars zu besiedeln – und zwar ohne Rückkehr. Ursprünglich geplant war, dass die erste Rakete im Jahr 2031 starten soll.