Bücher, Möbel, Kleidung, Spielsachen – das ist das klassische Repertoire einer Brockenstube. Manchmal lassen sich darin richtige Schätze finden. Doch bevor diese Dinge im Laden landen, muss oftmals ausgemistet werden.
Von menschlichen Überresten bis Drogen
Menschliche Schädel, Molotowcocktails, erotische Gegenstände und Drogen: «Wir könnten Bücher darüber schreiben, was wir schon alles bei Räumungen gefunden haben oder Leute uns vorbeibringen wollten», sagt Adrian Ciardo, Gesamtleiter der Stiftung Feschtland, welche unter anderem ein gleichnamiges Brocki führt.
«Einmal haben wir gar eine ganze Telefonkabine in einem Keller gefunden, die muss wohl jemand gestohlen haben. Und in einer CD-Sammlung waren die Hüllen statt mit CDs mit Kokain gefüllt», so Ciardo.
Bei gewissen Gegenständen müsse auch rechtlich abgeklärt werden, ob diese überhaupt verkauft werden dürfen. Zudem: «Ethisch nicht vertretbare Dinge wie rassistische und sexistische Sachen, Pelz oder Waffen nehmen wir nicht an, hier möchten wir ein Zeichen setzen.»
Kutsche aus den 60er-Jahren
Im Heilsarmee Brockenhaus in Frauenfeld wurde kürzlich etwas vorbeigebracht, was wohl die wenigsten schon in einem Brocki gesehen haben: Eine Pferde-Kutsche aus den 60er-Jahren.
«Das ist eine sehr spezielle Spende und sie ist noch super erhalten. Wir haben sie direkt in unsere Weihnachtsdeko integriert», sagt Fatjona Nuraj, die Filialleiterin des Brocki. In der Kutsche haben drei Personen und ein Fahrer Platz.
Würdest du das kaufen?
Gerade im Frühling oder Herbst zu den Zügelterminen würden besonders viele Menschen ungebrauchte Dinge ins Brocki Chur bringen. Vor Weihnachten sind in allen angefragten Brockenhäusern Dekorationsartikel sehr beliebt. «Anfang Jahr ist auffällig, dass nagelneue Gegenstände – teils in Originalverpackung – gespendet werden», sagt Ciardo. Allgemein seien Kleidung und Haushaltsartikel die beliebtesten Waren im Feschtland Brocki – hier werden die meisten gespendet und wieder verkauft. Bücher werden ebenfalls viele gebracht, gekauft aber eher weniger.
Dauerseller in Frauenfeld sei ebenfalls Kleidung und die Nachfrage hoch: «Wir erhalten am Tag fast doppelt so viel Kleidung, wie wir verkaufen. Alles, was keine Löcher, Flecken oder Risse hat, stellen wir aus – unbrauchbares wird in die Kleidersammlung gebracht oder entsorgt», so Nuraj.
«Bei uns darf man alles vorbeibringen, was noch irgendwie funktionstüchtig ist. Eine gute Testfrage ist immer: Würden Sie diesen Gegenstand kaufen, wenn Sie in einem Brocki wären?», erklärt Ciardo. So werde den Leuten meist schnell klar, wenn ein Gegenstand eher für den Abfall als für ein Brockenhaus geeignet ist.
Hast du auch schon lustige Gegenstände in einer Brocki gefunden? Schreib es uns in die Kommentare!
Du willst keine News mehr verpassen? Hol dir die Today-App.