Ostschweiz

Das tun die Gemeinden im FM1-Land, um Strom zu sparen

Energie sparen

Das tun die Gemeinden im FM1-Land, um Strom zu sparen

· Online seit 16.10.2022, 06:16 Uhr
Stromsparen ist nicht nur bei der Bevölkerung angesagt, sondern auch die Gemeinden erarbeiten diesbezüglich Konzepte. Wir haben nachgefragt, damit du weisst, was sich für dich in deiner Gemeinde vielleicht ändern wird.
Yasmin Stamm
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«Jede Kilowattstunde zählt», so lautet der momentane Slogan, der zum Energiesparen aufrufen will. Doch nicht nur das Volk wird dazu aufgefordert, sondern auch Kantone und Gemeinden versuchen, ihr Bestes zu geben. Da jede Gemeinde eigene Massnahmen ergreift, kannst du hier nachlesen, wie es bei dir ungefähr aussehen könnte.

St.Gallen will keine Gebäude mehr beleuchten

St.Gallen beharrt zwar auf der Weihnachtsbeleuchtung «AllerStern» doch abgesehen davon versucht auch die Stadt Strom zu sparen. Die Strassenbeleuchtung wird ab 22 Uhr gedimmt und historische Gebäude werden nachts nicht mehr beleuchtet.

Ebenfalls wird die Temperatur in Verwaltungs- und Schulgebäuden auf 20 Grad gesenkt und Verwaltungsgebäude werden keine Weihnachtsbeleuchtung in den Innenräumen haben.

Die St.Galler Verkehrsbetriebe senken in ihren Fahrzeugen die Temperatur von 22 Grad auf 18 Grad.

Wil und Umgebung stellt öffentliche Beleuchtungen aus

Die Gemeinden im Raum Wil-Gossau versuchen mit gutem Beispiel voranzugehen. In einer Medienmitteilung wird bekanntgegeben, dass Büroräume, die Stadtverwaltung und Schulzimmer auf maximal 20 Grad aufgeheizt werden. Sporthallen sowie Werkstätten werden auf maximal 17 Grad gewärmt und selten genutzte Räume sollten nicht wärmer als 13 Grad sein.

Um den Wärmeverlust zu vermindern, werden Mitarbeitende der Stadtverwaltung darauf hingewiesen, an Wochenenden und nachts die Rollläden zu schliessen. Ebenfalls ist es ihnen verboten, bei der Arbeit Heizlüfter, Kaffeemaschinen und Kühlschränke zu benutzen und sie werden darauf sensibilisiert, Computer und Drucker bei Nichtgebrauch auszuschalten.

Öffentliche Beleuchtungen werden zwischen 22 Uhr und 5.30 Uhr ausgestellt. In dieser Zeitspanne wird auch die Strassenbeleuchtung um 50 Prozent gedimmt. Dies passiert überall ausser bei Fussgängerstreifen.

Die Weihnachtsbeleuchtung innen und aussen wird bis auf den Weihnachtsbaum in der Altstadt nicht aufgestellt.

Wil will aber auch weiterhin aktiv mithelfen, den Stromverbrauch zu drosseln: «Der Stadtrat hat ausserdem beschlossen, der Energiespar-Alliance beizutreten», heisst es in der Medienmitteilung. Die Allianz vereint Organisationen, welche die Bemühungen für die Versorgungssicherheit im Winter unterstützen, indem sie freiwillig Massnahmen ergreifen, um Energie effizienter und sparsamer zu nutzen.
«Die Stadt Wil trägt auch die nationale Kampagne des Bundes ‹nicht-verschwenden.ch› aktiv mit.»

Appenzell Innerhoden lässt Halbnachtbeleuchtung weniger lang leuchten

Die Empfehlungen des Kantons Appenzell Innerrhoden an seine Gemeinden und Bezirke gleichen denjenigen von Wil und Umgebung.

Damit die weihnachtliche Stimmung nicht ganz verloren geht, wird im Dorfkern Appenzell die Weihnachtsbeleuchtung auf den Bereich der Hauptgasse zwischen dem Landsgemeindeplatz und dem Adlerplatz, der Hirschengasse, dem Postplatz, dem Schmäuslemarkt und dem Kanzleiplatz, westlich der Pfarrkirche beschränkt.

Strassenlaternen an Fussgängerstreifen, welche die ganze Nacht betrieben werden, werden neu zwischen 23 Uhr und 6 Uhr mit reduzierter Leistung betrieben. Halbnachtbeleuchtungen, die für gewöhnlich von 00.30 Uhr bis 5 Uhr ausgestellt waren, brennen neu nur noch bis 23 Uhr und werden um 6 Uhr bis zur Dämmerung wieder eingestellt.

Frauenfeld stellt in einigen Quartieren die Beleuchtung ganz aus

Um Strom zu sparen, wird in Frauenfeld jegliche Objekt- und Baumbeleuchtung ausgestellt, so wie auch die weihnachtlichen Lichtbilder bis auf denjenigen an der evangelischen Kirche. Auch die Quartiervereine, welche eine eigene Weihnachtsbeleuchtung hätten, möchten dieses Jahr darauf verzichten und nach energieeffizienten Möglichkeiten Ausschau halten.

Zwischen 1 Uhr und 5 Uhr wird jede öffentliche Beleuchtung ausgestellt oder gedimmt. Dies aufgrund von Regelungen, welche besagen, dass Fussgängerstreifen durchgehend beleuchtet werden müssen.

«Auf dem Stadtgebiet der Stadt Frauenfeld gibt es rund 30 Fussgängerquerungen, die über Kantonsstrassen führen. Diese und deren Annäherungsbereiche gilt es neu während der ganzen Nacht zu beleuchten, damit querende Fussgänger erkennbar sind. Somit bleibt über die Hälfte des Stadtgebietes während der ganzen Nacht beleuchtet», heisst es in einer Medienmitteilung der Stadt Frauenfeld

Die Orte, an denen die Beleuchtungen komplett ausgestellt werden, sind hier eingefärbt.

Ebenfalls möchte man alte Leuchtmittel durch energieeffizientere LED-Lampen ersetzen, welche gedimmt und einzeln ausgeschaltet werden können.

Davos-Klosters will Sportbetriebe reduzieren

«Wir haben gemeinsam mit der Gemeinde Klosters insgesamt 36 Massnahmen ausgearbeitet, um Strom zu sparen», sagt Jürg Zürcher, Landrat von Davos. Diese beinhalten Bekanntes wie die Temperatur zu senken und Licht zu löschen in der Verwaltung, um Mitarbeiter zu sensibilisieren, aber auch neue Massnahmen.

Es wurde beschlossen, dass die diesjährige Weihnachtsbeleuchtung beschränkt wird auf eine Beleuchtung in Davos Dorf und auch in Davos Platz. In Klosters wird die Beleuchtung an der Bahnhofsstrasse erscheinen. Ebenfalls wird sie nur vom 10. Dezember bis zum 6. Januar erleuchten. So werde der Energieverbrauch bis auf die Hälfte reduziert.

Die Eisbahn wird nur während den Festtagen und in den Sportferien betrieben. Davor wie auch während des WEF wird der Betrieb eingestellt. Gänzlich geschlossen wird sie Ende Februar. Die Temperatur des Hallenbades wird gesenkt. Ebenfalls wird das Aussenbecken geschlossen, wie auch der Wellnessbereich und die Rutschbahnen zeitlich eingeschränkt. Die nächtliche Beleuchtung der Loipen wird reduziert auf die Tage Dienstag und Samstag.

Strassenlaternen werden bis zum vorgegebenen Minimum gedimmt. Zu Ausschaltungen an wenig genutzten Strassen wird es nicht kommen.

«Die Bergbahnen sind bei uns die Hauptstromverbraucher. Diese halten sich an die Vorgaben der Bergbahnen Schweiz und Graubünden», so Zürcher

Weitere Gemeinden klären noch ab

Auch andere Gemeinden versuchen die besten Konzepte auszuarbeiten oder nehmen die Konzepte des Kantons an. Das Rheintal schliesst sich nach absprachen der einzelnen Gemeinden den Empfehlungen des Kantons St.Gallen an. Die Gemeinde Buchs sowie auch die Gemeinde Herisau beschäftigen noch immer eine Arbeitsgruppe und möchten beide erst anfangs November weiter Auskunft geben.

«Machbarkeit, Nutzen und Konsequenzen einer Energiesparmassnahme müssen gründlich abgewogen werden», sagt Johannes Wey, Kommunikationsverantwortlicher der Gemeinde Herisau. «Eine Strassenbeleuchtung zum Beispiel ist ein komplexes System, in dem nicht einfach einzelne Leuchten angesteuert werden können.» Ausserdem müssten die gesetzlichen Vorgaben eingehalten werden.

(yst)

veröffentlicht: 16. Oktober 2022 06:16
aktualisiert: 16. Oktober 2022 06:16
Quelle: FM1Today

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