Ostschweiz

Dauerregen beschäftigt Feuerwehren - Vierjähriger fällt in Schacht

Unwetter

Dauerregen beschäftigt Feuerwehren - Vierjähriger fällt in Schacht

· Online seit 30.08.2020, 20:35 Uhr
Starke Regenfälle haben am Wochenende Teile der Schweiz im Griff gehabt. Vielerorts kam es zu Hochwasser - Erdrutsche und Wassereinbrüche hielten die Feuerwehren auf Trab. In Wil SG kam es wegen der Regenfälle zu einem Unfall mit einem vierjährigen Kind.
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Von Freitag bis Sonntag gab es im Tessin und in Graubünden intensiven Regen. In einigen Orten fiel innerhalb weniger Stunden mehr Regen als sonst in einem ganzen Monat August. Am meisten Regen gab es gemäss SRF-Meteo mit 294 Millimetern in Cevio TI im Maggiatal.

In Mosogno, im Onsernonetal, gab es insgesamt 278 Millimeter Regen und in der Region Locarno um 260 Millimeter. Im Kanton Graubünden wurde die grösste Regenmenge von Freitag bis Sonntag auf dem Berninapass mit 215 Millimetern gemessen.

Erstmals seit 14 Jahren hatten die Wetterdienste am Samstag die höchste Unwetterwarnung ausgerufen. Die Regen-Warnstufe 5 galt im Norden des Tessins und in den angrenzenden Gebieten Graubündens sowie im Kanton Uri.

Nach dem starken Regen im Tessin lag am Sonntag ein neuer Schwerpunkt in der Ostschweiz. Die gesamte Niederschlagsmenge von Freitagabend bis Sonntagabend betrug in Braunwald GL 148 Millimeter, in Ebnat-Kappel SG 139 Millimeter und in Bad Ragaz SG 127 Millimeter.

Vierjähriges Kind fällt in Schacht

In Wil SG kam es wegen des Regens zu einem Unfall: Ein vierjähriger Junge fiel in einen Schacht, dessen Deckel wegen des starken Regens die Öffnung nicht mehr bedeckte. Das Kind wurde durch einen unterirdischen Kanal mit dem Regenwasser mitgezogen. Die Feuerwehr konnte ihn aus einem weiteren Schacht bergen. Das Kind wurde in kritischem Zustand ins Spital geflogen.

Auch in anderen Teilen des Kantons St. Gallen beschäftigten die Regenfälle die Feuerwehren. Wegen der grossen Regenmengen bleiben im Kanton St. Gallen die Fuss- und Radwege entlang des Rheins ab der Diepoldsauer Rheinbrücke bis zum Bodensee aus Sicherheitsgründen bis auf weiteres gesperrt, wie die Internationale Rheinregulierung mitteilte. Alertswiss gab am Sonntag für das Gebiet an der Thur eine Hochwasserwarnung heraus.

Der Dauerregen hielt auch die Feuerwehr in Zug und Schwyz auf Trab. Auch in Luzern führte das Hochwasser zu Verkehrsbehinderungen.

Am Sonntag kam es im Tessin vor allem im Verzascatal zu Erdrutschen und die Maggia führte Hochwasser. Nach einem Erdrutsch blieb der Malojapass am Sonntag für alle Fahrzeuge gesperrt, der Lukmanierpass war am Abend wieder offen. Die Strassen über den Grimsel- und den Sustenpass waren schneebedeckt, aber befahrbar.

veröffentlicht: 30. August 2020 20:35
aktualisiert: 30. August 2020 20:35
Quelle: sda

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