Manch einer beobachtet zurzeit, dass die Äpfel in den Obstregalen der Detailisten dieses Jahr kleiner sind als sonst. «Dies trifft nur auf die früheren Sorten zu, zum Beispiel Gala-Äpfel», sagt Werner Stuber, Anbauberater bei Tobi Seeobst.
Leute kaufen tendenziell grosse Äpfel
Jedoch schaffen es die Äpfel, die völlig aus der Norm fallen, gar nicht in den Handel. «Die Äpfel müssen eine Mindestgrösse erfüllen, ansonsten schaffen sie gar nicht in die Ladenregale», sagt Stuber. Dazu sei es oft so, dass die Leute die eher grossen Äpfel kaufen würden und so könne es vorkommen, dass jeweils am Abend nur noch die kleinen Äpfel übrig bleiben würden.
Bäume hatten schwer zu tragen
Eine gute Nachricht haben die Fachleute für alle, die grosse Äpfel mögen. «Wir haben in diesem Herbst tendenziell grössere Kaliber geerntet», sagt Stefan Anderes vom Thurgauer Obstverband. Und diese Aussage bestätigt auch die Obstberaterin beim Thurgauer Bildungs- und Beratungszentrum Arenenberg, Anja Ackermann: «Obwohl die Bäume viele Äpfel getragen hatten, haben die Äpfel eine schöne Grösse».
Wärme und Niederschlag
Die Gründe, für die erfreuliche Grösse der Äpfel sind einerseits der warme Sommer. Doch die Äpfel brauchen auch Feuchtigkeit und diese hatten sie in diesem Sommer und Herbst. «Im Fachjargon sagen wir: Die Äpfel wurden durch den Niederschlag regelrecht aufgeblasen», so Werner Stuber von Tobi Seeobst.
Die Ernte kommt zum richtigen Zeitpunkt: Gekühlt und bei hoher Luftfeuchtigkeit lassen sich Äpfel über mehrere Monate hinweg lagern, ohne zu faulen. Das macht sie in Krisenzeiten zur attraktiven Ware. Und gesund ist ein Apfel pro Tag bekanntlich auch noch. Im Sinne: «An apple a day keeps the doctor away».