Roter Umhang, Chlaussack und Rute. Der Samichlaus und sein Helfer machen sich diese Woche wieder auf den Weg zu den Kindern.
Zu viele Samichläuse
Mittlerweile ist der Samichlaus überall anzutreffen, ob im Kindergarten, der Schule oder im Einkaufszentrum. «Einige Eltern denken sich vielleicht, dass der Samichlaus nicht auch noch privat nach Hause kommen muss. Es gibt ein gewisses Überangebot», sagt Raphael Kalberer, Aktuar des Chlausvereins Wangs. «Vor zehn Jahren gab es sicherlich mehr Haushalte, die einen Samichlaus wollten», sagt Kalberer.
«Erwartung an Qualität»
Die Nachfrage für einen privaten Chlausbesuch hat sich über die Jahre verändert. «Wir haben weniger Anfragen, dafür sind die Erwartungen an die Qualität gestiegen», sagt Christof Schmid von den Heerbrugger Samichläusen. Qualität bedeutet für ihn, mehr Zeit für die Kinder zu investieren. Die Samichläuse besuchen die Häuser in der Gemeinde Heerbrugg und seit drei Jahren auch in Balgach, weil die damaligen langjährigen Chläuse aufgrund von Nachfolgesorgen aufgehört haben.
Kein Babyboom
Eine der Ursachen für weniger Anfragen könnten die geburtenschwachen Jahrgänge sein, sagte Urs Landolt vom Turn- und Sportverein Arbon. Am Chlausabend selbst ist der Verein aber ausgebucht und dann begeben sich sieben Chlausgruppen auf den Weg in verschiedene Häuser. «Heutzutage feiern mehrere Familien zusammen und zelebrieren die Feierlichkeiten um ein Feuer», sagt Landolt. Zugenommen hätten auch die Anfragen für Chlausgeschichten, so dass der Chlaus eine Geschichte erzählt.
«Leuchtende Kinderaugen»
Das Fazit scheint ernüchternd aber nicht bedrohlich, da dieser Brauchtum zum Kulturraum der Schweiz gehört. Aber eines bleibt: «Wir wollen den Kindern eine Freude machen. Das Leuchten in den Kinderaugen und die Freude über den Besuch des Samichlauses in der eigenen Stube sind unser wahrer Lohn», sagt Christof Schmid.
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