Ostschweiz

«Es muss nicht immer klepfen»

«Es muss nicht immer klepfen»

16.08.2018, 08:11 Uhr
· Online seit 15.08.2018, 19:37 Uhr
Liechtenstein feierte am Mittwoch seinen Staatsfeiertag. Wegen der grossen Trockenheit fiel das traditionelle Feuerwerk ins Wasser. Die Stimmung im Vaduzer Städtle kochte trotzdem.
Vanessa Kobelt
Anzeige

Am 1. August beschäftigte das Feuer- und Feuerwerksverbot die ganze Schweiz. Am Nationalfeiertag gab es wegen der grossen Trockenheit kein Feuerwerk. Nun geht es auch den Nachbarn so. Normalerweise wird in Liechtenstein um 22 Uhr ein halbstündiges Feuerwerk beim Schloss Vaduz gezündet. Zum ersten Mal seit 15 Jahren fiel dieses grosse Highlight dieses Jahr aus. Die Liechtensteiner nahmen es aber gelassen.

Endlich ein wenig Abwechslung

«Es ist schade, dass es kein Feuerwerk gibt. Wir sind es es uns einfach gewohnt», sagte Sheila aus Schaanwald. «Wir geniessen den Staatsfeiertag aber trotzdem und hoffen, dass es am Abend eine schöne Show gibt.» Anstatt des Feuerwerks hat eine 3D-Lichtspektakel stattgefunden. Auf diese Show freute sich auch Robin aus Triesen. Er findet die Abwechslung sogar gut. «Mich stört es überhaupt nicht, dass es kein Feuerwerk gibt. Ich habe es schon so oft gesehen und finde es deshalb spannend, dass es dieses Jahr eine Lichtshow gibt. Es muss nicht immer klepfen.»

Spass und liebe Menschen

Dass der Staatsfeiertag bei weitem nicht nur aus dem traditionellen Feuerwerk besteht, merkt man schnell, wenn man sich jeweils am 15.August im Vaduzer Städtle umhört. «Es geht vor allem darum, dass man Spass hat und viele Freunde trifft», sagt Nathalie aus Triesenberg. Dem pflichtet auch Valeria aus Mauren bei. «Da ganze Land ist hier und man kennt überall Leute. Das macht für mich den Staatsfeiertag aus.»

«Wem ghörsch? Häsch Böda und musch tala?»

Kaum jemand trauerte dem Feuerwerk nach. Fast alle freuten sich, dass im Land jeweils so viel los ist, dass man in Kontakt mit Menschen kommt und dass es an den Ständen gutes Essen gibt. Da das Fürstenfest auch viele Schweizer ins Land lockt, kommt es hie und da zum lustigen Austausch zwischen den Landsnachbarn. «Wenn man uns fragt, was typisch für Liechtenstein ist, dann erzähle ich den Schweizern von den drei Fragen», sagt Julian aus Eschen. Diese lauten: «Wem ghörsch? Häsch Böda und musch tala?» Das beutet so viel wie: Wer sind deine Eltern? Gehört dir Land? Und musst du es teilen? Der Staatsfeiertag in Liechtenstein sorgt auch für Kontakt über die Landesgrenze aus. Und dies ist weit wertvoller, als ein Feuerregen, der vom Himmel kommt.

veröffentlicht: 15. August 2018 19:37
aktualisiert: 16. August 2018 08:11
Quelle: kov

Anzeige
Anzeige