Ein öffentlicher Kühlschrank, in den jede Person übrige Lebensmittel hineinlegen, oder Esswaren abholen kann. Dieses Konzept ist bereits schweizweit beliebt und auch bei uns im FM1-Land kann man an bereits an einigen Standorten sein Essen teilen. Ab Ende Oktober können Gossauerinnen und Gossauer das Angebot ebenfalls nutzen.
Madame Frigo kommt nach Gossau
«Meistens kommen die Standorte auf uns zu, um einen neuen Kühlschrank zu öffnen. So war es auch in Gossau», sagt Moritz Lüchinger, Kommunikationsverantwortlicher von Madame Frigo. Der gemeinnützige Verein basiert auf Spenden und freiwilligen Helferinnen und Helfern, die die Kühlschränke in Schuss halten. Über 100 Kühlschränke hat der Verein schweizweit bereits aufgestellt.
Nachhaltig und gratis
«Bei den Leuten, die den Kühlschrank nutzen, gibt es keine spezielle Zielgruppe, sondern es ist querbeet. Einigen liegt der ökologische Aspekt mehr am Herzen, andere finden den Gedanken toll, Dinge mit anderen zu teilen, und für manche ist es einfach eine finanzielle Entlastung», sagt Lüchinger. Auch dank Kooperationen mit anderen Netzwerken haben sie viele Kühlschränke, die immer gut gefüllt sind.
Probleme mit Hamsterern hat der Verein wenig. «Es gibt Standorte, an denen die Leute vor dem Kühlschrank warten, weil sie wissen, dass bald eine Lieferung kommt. Aber schlussendlich ist es uns wichtig, dass die Lebensmittel gegessen werden», sagt Lüchinger. Die meisten Leute seien aber fair. «Ich bin immer wieder überrascht, wie gut das Konzept grundsätzlich funktioniert.»
Restessbar St.Gallen: «Zu viele Leute haben gehamstert»
Ein ähnliches Konzept betreibt die Restessbar St.Gallen. Anders als Madame Frigo kommen bei ihr die Lebensmittel von Detailhändlern und genau das ist problematisch. «Seit rund zwei Jahren haben wir keinen Kühlschrank mehr. Jetzt werden die Lebensmittel einmal am Tag in einem geschlossenen Raum abgegeben. Dies, weil zu viele Leute gehamstert haben und teilweise vor dem Kühlschrank auf die Esswaren gewartet haben», sagt Lukas Hunger, Vorstandsmitglied der Restessbar St.Gallen.
Rund 1,5 Tonnen Esswaren rettet die Restessbar pro Woche vor der Mülltonne. «So eine grosse Menge hat nicht mehr in einem Kühlschrank Platz. Ein weiterer Grund, weshalb wir auf einen Raum gewechselt haben», so Hunger. Mittlerweile funktioniere es aber gut, weil die Lebensmittel kontrolliert abgegeben werden.
Die Übersicht
Öffentliche Kühlschränke und Essensabgaben im FM1-Land sind in dieser Karte zusammengefasst: