Ostschweiz

Gratis ans Spiel und dann randaliert

Gratis ans Spiel und dann randaliert

07.05.2019, 16:45 Uhr
· Online seit 07.05.2019, 16:41 Uhr
Nach dem Sieg gegen Chiasso wurden am Samstag zwei Vaduz-Anhänger verhaftet, weil es zu Sachbeschädigungen und Ausschreitungen mit der Polizei kam. Besonders brisant: Die Anreise und das Ticket der Fans wurde von den Spielern aus der Mannschaftskasse bezahlt.
Nina Müller
Anzeige

Eigentlich hätte es ein schöner Ausflug für die Fans des FC Vaduz werden sollen. Eingeladen von den Spielern, konnten fünfzig Personen das Spiel gegen den FC Chiasso am Samstag für lau geniessen. Als die Liechtensteiner Mannschaft auch noch mit 2:1 siegte, schien es als wäre der Ausflug für alle Beteiligten ein voller Erfolg gewesen. Doch der Sieg wurde von zwei Vorfällen überschattet, berichtet «vaterland.li».

Spielfeld gestürmt

Einige Chiasso-Fans waren so erbost über die Niederlage ihres Vereins, dass sie nach Spielschluss das Spielfeld stürmten. Anschliessend versuchten sie sich Zugang zur Spielerkabine zu verschaffen. Nicola Bignotti, Generalmanager des FC Chiasso versucht zu beschwichtigen und sagte gegenüber dem «Corriere del Ticino»: «Es kam zu keiner Bedrohung oder Schlägerei. Fans, welche diesen Verein lieben, wollten dem Team nur sagen, dass es bis zum Ende kämpfen und nicht aufgeben solle.» Ein Video vom TV Sender RSI zeigt ein anderes Bild:

 

Nach der 1:2-Niederlage von Chiasso gegen Vaduz, versuchte ein Fan sich mit Gewalt Zugang in Richtung Kabinen zu verschaffen. Chiasso liegt mit 5 Punkten Rückstand am Tabellenende der #ChallengeLeague. #srffussball

#Repost @rsisport
・・・

???? Scene di caos a Chiasso dopo la sconfitta dei rossoblù. Alcuni tifosi si sono riversati negli spogliatoi dopo il match con il Vaduz cercando di venire in contatto coi giocatori...

Gepostet von SRF Sport am Samstag, 4. Mai 2019

Die Vaduzer Spieler wurden von den Chiasso-Anhängern nicht angegriffen. «Unsere Mannschaft wartete auf dem Spielfeld», sagt Pascal Foser, Leiter des Marketings und der Kommunikation des FC Vaduz.

Beschädigung von Autos und Angriff auf Polizisten

Währenddessen sorgten aber auch zwei Liechtensteiner für Radau. Die 18-jährigen Vaduz-Anhänger machten vor dem Stadion Stunk. «Einer der beiden wurde wegen der Beschädigung von zwei Autos bei der Staatsanwaltschaft angezeigt und anschliessend noch am Samstagabend wieder freigelassen», erklärt Stefano Gianettoni, Pressesprecher der Tessiner Polizei, auf Anfrage des Liechtensteiner Vaterlands. «Der andere Vaduzer Fan wurde wegen Gewalt oder Bedrohung gegen Beamte bei der Staatsanwaltschaft angezeigt und erst am Montagmorgen wieder freigelassen», so Gianettoni weiter. Weshalb es zu den Ausschreitungen kam, wird derzeit abgeklärt.

Bitter aus Sicht des FC Vaduz: Die beiden Liechtensteiner sind – zusammen mit weiteren Fans im Rahmen einer Aktion – von der Mannschaft eingeladen worden. Sie durften mit dem Vereinsbus mit ins Tessin fahren und ihnen wurde das Ticket geschenkt. «Die Täter sind Fans, die wir bisher noch nicht gekannt haben. Beide wurden nicht regelmässig bei uns im Stadion gesehen», sagt Foser gegenüber FM1Today.

FC Vaduz distanziert sich von Vorfällen

Für Pascal Foser ist klar, so ein Verhalten gehe nicht und der Club distanziere sich davon. Vor allem für die Familien, die mit Kindern vor Ort waren, täte ihm das ganze sehr Leid. «Zurzeit führen wir Gespräche über Massnahmen, wie wir so einen Vorfall in Zukunft verhindern können», sagt Foser.

Diese werden im Verlauf dieser Woche kommuniziert werden. Grundsätzlich behalte man den Match aber positiv in Erinnerung: «Dieser Sieg war sehr wichtig für uns. Wir haben uns auch über die positive Resonanz der Aktion gefreut».

veröffentlicht: 7. Mai 2019 16:41
aktualisiert: 7. Mai 2019 16:45
Quelle: red.

Anzeige
Anzeige