«Ein Mann ohne Bart ist wie ein Brot ohne Rinde - nicht ganz gebacken», scherzt Arnold aus Obwalden auf der Bühne. Und schmunzelt in seinen... Bart eben. Alles, was Rang und Haare hat, machte sich dieses Wochenende auf zum Alpspektakel nach Seewis im Prättigau. Internationales Alpenbarttreffen mit Bärten aus Deutschland, Österreich und der Schweiz.
Eine Insel aus Haaren
Da haben wir Hans Horst und seine bärtigen Freunde, die schon jahrelang dabei sind und extra aus Bayern anreisen. «Seit 23 Jahren lasse ich meinen Bart wachsen», so Horst. Seine Frau habe sich beklagt, dass der Bart nach der Rasur immer kratze. So hat er ihn einfach stehenlassen. Und präsentiert ihn stolz auf der Bühne. «Wenn ich jedoch schwimmen gehe, muss ich einen Zopf flechten, sonst hab' ich eine Insel aus Haaren vor mir im Wasser.» Noch während Hans Horst von seinen Barterlebnissen berichtet, drückt mir Udo Bläss, ein weiterer Teilnehmer, eine Weihnachtskarte in die Hand, auf der man ihn im Samichlaus-Kostüm und mit - natürlich - mächtigem Bart sieht. Man merkt, die Teilnehmer des Alpenbarttreffens sind stolz auf ihren haarigen Kinnvorhang.
Zuerst kahl, dann kam der Bart
Der Jüngste in der Runde ist Marc aus Österreich. Mit 37 Jahren und beiden Armen voll Tattoos sticht er aus der barttragenden, grauen Masse heraus. Seit gut vier Jahren lässt er seinen Bart wachsen und kann bereits auf ein stattliches Ergebnis herunterblicken. «2015 habe ich mich komplett rasiert, auch den Kopf, und seither lasse ich den Bart wachsen.» Das bis Sonntag, wo er sich mit anderen Bartträgern einer Fachjury, bestehend aus Bartträgern, Barbieren und sonstigen Fachleuten, präsentiert. Aber der schönste Bart ist im Endeffekt Ansichtssache und so Individuell wie der Träger selber. Und damit hier doch noch ein Coiffeur-Salon-mässiges Wortspiel steht, schliessen wir mit: Die Teilnehmer waren aBARTig hairzig.