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Bündner Namen prägen Zürich Höngg – so ist es dazu gekommen

Strassennamen

Bündner Namen prägen Zürich Höngg – so ist es dazu gekommen

· Online seit 27.04.2024, 13:39 Uhr
Benedikt-Fontana-Weg, Engadinerweg oder Segantinisteig. Das sind nicht etwa Strassen in Chur oder Davos, sondern im Zürcher Stadtteil Höngg. Doch wie ist es überhaupt dazu gekommen? ZüriToday klärt auf.
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Bergellerstrasse, Engadinerweg oder auch der Giacomettiweg und der Segantinisteig: Im Zürcher Quartier Höngg gibt es laut der Strassennamen-Datenbank der Stadt Zürich gleich acht Strassennamen mit einem Bezug zum Kanton Graubünden. Das fiel auch einer Leserin des «Tagblatts» der Stadt Zürich auf. Doch woran liegt das? 

Bevölkerung darf Vorschläge einbringen

Für die Benennung von Strassen in der Stadt Zürich gibt es die sogenannte Strassenbenennungskommission. Diese gehört zum Sicherheitsdepartement und wird von Stadträtin Karin Rykart präsidiert. Auch das Amt für Städtebau, die Abteilung Geomatik+Vermessung sowie das Stadtarchiv und das Tiefbauamt haben Einsitz in der Kommission. Am Ende entscheidet der Stadtrat definitiv über den Namen.

Auf Anfrage von ZüriToday erklärt Mathias Ninck, Kommunikationsleiter des Sicherheitsdepartements, dass bei der Benennung von neuen Strassen Vorschläge von verschiedenen Quellen, beispielsweise der Bevölkerung, der Architekten oder auch der städtischen Stellen, eingereicht werden. «Alternativ behält sich die Kommission das Recht vor, Namen selbst auszuwählen», so Ninck.

Nach der Segantinistrasse folgen weiter Bündnernamen

Das zeigt auch ein Blick ins Stadtarchiv. Dort findet man die Beschlüsse zur Benennung der Strassen, in einigen Fällen mit ausführlichen Erklärungen. Die Segantinistrasse ist die erste Strasse in Höngg mit einem Bündner Bezug. Im Stadtratsbeschluss vom 13. Mai 1949 heisst es: «Das Bebauungs- und Quartierplanbüro schlägt vor, die Strasse nach einer bekannten Persönlichkeit [...] zu benennen.» Die Wahl fiel auf den Maler Giovanni Segantini, andere Vorschläge des Bauherrn oder der ortsgeschichtlichen Kommission wurden abgelehnt.

Danach verselbstständigte sich die Sache mit den Bündner Strassennamen. Nur drei Jahre später kam der Engadinerweg dazu. Engadinerweg, da der Name «eine sinngemässe Beziehung zur Segantinistrasse aufweise». Der Benedikt-Fontana-Weg, benannt nach dem Anführer der Bündner Truppen im Schwabenkrieg, wurde dann 1954 benannt «in Anlehnung an die Bündner Namen, die sich in der Nähe befinden.»

Bei Benennung sollen «sinnvolle Namensgruppen» entstehen

Auch heute wird noch darauf geschaut, dass die Strassennamen zusammenpassen: «Es wird bei der Benennung der Strassen geschaut, dass es – wenn ganze Areale benannt werden – sinnvolle Namensgruppen gibt», so Ninck. Zuletzt sei dies beispielsweise beim Hunziker-Areal geschehen. Die Vorschläge sollten zudem einen direkten historischen, lokalen oder zukunftsgerichteten Bezug zu Zürich, vorzugsweise zum betreffenden Quartier, haben.

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Höngg ist übrigens nicht der einzige Stadtteil, in dem Graubünden die Strassennamen prägt. Auch in Altstetten gibt es gleich fünf davon. Insgesamt gibt es 18 Strassennamen, die einen Verweis auf Graubünden im Namen tragen. Wenn du wissen willst, welche es sonst noch gibt, findest du hier die Übersicht:

veröffentlicht: 27. April 2024 13:39
aktualisiert: 27. April 2024 13:39
Quelle: ZüriToday

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