Greta Thunberg wurde weltweit bekannt durch ihr Engagement für den Klimaschutz und entwickelte sich zur Ikone der Klimaschutzbewegung. Die mittlerweile 20-jährige Schwedin erlangte grosse Aufmerksamkeit mit Auftritten auf grösstmöglicher Bühne, wie beispielsweise beim UN-Klimagipfel 2019 («How dare you!») – oder auch beim WEF in Davos.
Gretas Rede am WEF 2019:
Jüngst schaffte es Thunberg aber wegen eines anderen Themas in die Schlagzeilen: Sie äusserte sich zum Nahostkonflikt, wobei sie sich eindeutig mit den Palästinensern und Palästinenserinnen im Gaza-Streifen solidarisierte. Dass sie es in einem ersten Tweet unterliess, den grossflächigen Terrorangriff der Hamas auf Israel mit 1400 Toten weder zu erwähnen noch zu verurteilen, wurde ihr von Kritikern als verkappter Antisemitismus ausgelegt. Hinzu kommt, dass Thunberg auch Posts antisemitischer Organisationen teilte und schon in der Vergangenheit eine einseitige Position im Nahostkonflikt erkennen liess.
Greta stellt sich eindeutig auf die palästinensische Seite:
Week 270. Today we strike in solidarity with Palestine and Gaza. The world needs to speak up and call for an immediate ceasefire, justice and freedom for Palestinians and all civilians affected.#FreePalestine #IStandWithPalestine #StandWithGaza #FridaysForFuture
— Greta Thunberg (@GretaThunberg) October 20, 2023
Thread🧵 pic.twitter.com/0hVtya0yWO
Obwohl die Schwedin im Anschluss zurückruderte und in einer weiteren Stellungnahme den Hamas-Terror doch noch verurteilte, wirft die «Handelszeitung» nun die Frage auf, ob eine erneute Einladung der Aktivistin an das Weltwirtschaftsforum (WEF) in Davos noch vertretbar ist. Denn dieses legt für gewöhnlich Wert darauf, als politisch neutrale Gesprächsplattform wahrgenommen zu werden und äusserte sich insbesondere zum Nahostkonflikt höchst diplomatisch.
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In die Karten blicken lassen sich die Verantwortlichen aber nicht, die WEF-Teilnehmenden würden eine Woche vor Beginn des Anlasses offiziell publiziert, erwiderte die Organisation auf eine entsprechende Anfrage der «Handelszeitung».
Greta Thunberg ist derweil nicht die einzige Klimaaktivistin, die im Zuge des Nahostkonflikts mit ihrem Stellungsbezug für Stirnrunzeln sorgte. Auch die globale Fridays-for-Future-Organisation, die durch Thunbergs Engagement überhaupt entstand, postete auf ihrem X-Kanal zahlreiche Solidaritätsbekundungen mit Palästina und teilweise eindeutige antisemitische Botschaften wie den Slogan «From the River to the Sea», welcher Israel das Existenzrecht abspricht. Mehrere nationale Fridays-for-Future-Sektionen, wie jene Deutschlands, distanzierten sich in der Folge von der Dachorganisation.