Die Sesselbahn von Flims Dorf nach Foppa wurde 1945 als Pionierleistung erbaut. Sie war die weltweit erste kuppelbare Sesselbahn und erlaubte den Ein- und Ausstieg der Fahrgäste bei stark reduzierter Geschwindigkeit. 1947 wurde sie durch eine zweite Sektion bis nach Naraus erweitert.
In den 80er-Jahren wurden die Bahnen erneuert und durch die heutigen Anlagen ersetzt. Mit ihren einfachen Vierer-Sesseln hatten diese auch schon wieder Nostalgie-Charakter.
Fester Bestandteil von Flims
Die beiden Sesselbahnen am Fusse des Flimsersteins waren lange der Lebensnerv von Flims. Ohne sie wäre der Ferienort nicht dort, wo er heute ist. Die alten Bahnen gehörten zu Flims wie der türkisblaue Caumasee und das mächtige Felsband des Flimsersteins.
Generationen von Einheimischen und Touristen lernten auf Foppa und Naraus Skifahren, später auch Snowboarden. Die Bahnen sind aber auch deshalb so beliebt, weil sie auch Sommerbahnen sind, die zum Wandern und zum Biken transportieren. Bis in die frühen 1970er Jahre blieb in Flims – auch dank der beiden Bahnen – der Sommer die Hauptsaison.
Platz für neuen FlemXpres
Nun müssen die Foppa- und die Naraus-Bahn dem neuen FlemXpress weichen. Wie schon bei der Sesselbahn von 1945 handelt es sich laut den Bergbahnen von Flims-Laax wieder um ein Pionierprojekt. Der FlemXpress wird weltweit die erste Gondelbahn, die mit dem Ropetaxi-System funktioniert: Die Gondeln fahren nur auf Verlangen. Da keine leeren Gondeln transportiert werden, sinken Energieverbrauch und Materialverschleiss.
Die neue Bahn wird in einer Y-Linienführung erstellt. Weit oberhalb von Foppa verzweigt sie sich. Ein Arm führt weiter auf den Cassonsgrat im Unesco Weltnaturebe Sardona, der andere nach Nagens mitten im Skigebiet.
Naraus wird mit der neuen Linienführung nicht mehr erreicht. Die Bergstation wird zurückgebaut und das Gebiet der Natur zurückgegeben.
Die alten Bahnen fahren am Sonntag ein letztes Mal. Mit einem Fest für Einheimische, Touristen und Bergbahn-Mitarbeitende werden sie verabschiedet. Gefeiert wird im Tal und in der Bergstation Naraus. Dabei wird ein Teil des Inventars versteigert: Sessel, Tafeln und weitere Nostalgiestücke. Die Fahrten mit den beiden Sesselbahnen sind am «Last Ride»-Tag kostenlos.
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