Wo Wölfe sind, da geraten Tiere in Angst – in der Bündner Gemeinde Lumnezia erwägt die Regierung, mehrere Wander- und Bikewege zu sperren. Das, weil die Wölfe viele Rinderherden, Hunde oder Mutterkühe in Angst versetzen.
Rinder griffen Bauern an
Während der Sommermonate wurden auf den Alpweiden mehrere Schafe oder Lämmer verletzt und getötet, schreibt die Gemeinde. Die Angst der Nutztiere sei daher so gross, dass die Herden auch bei Wanderern und Bikern aggressiv reagieren, panisch fliehen oder sogar Personen angreifen. «So mussten im Frühjahr sogar Landwirte die Flucht ergreifen, um nicht von der eigenen anstürmenden Rinderherde überrannt zu werden», heisst es weiter.
Gebiet abzäunen, ist unmöglich
Seien Wölfe anwesend, würden die Herden aufgebracht reagieren und ein verstärktes Abwehrverhalten zeigen. Viele Wanderwege in Lumnezia führen derzeit durch Kuh- oder Rinderweiden. Dieses Gebiet abzuzäunen, sei unmöglich. Deshalb wurden die Wanderwege jetzt speziell signalisiert. Die Wanderer werden unter anderem darauf aufmerksam gemacht, dass keine Hunde auf den Wegen erlaubt sind.
Drastische Einschränkung für Gemeinde
«Sollte es zu Zwischenfällen kommen, sieht sich die Gemeinde gezwungen, Wege, die offen über Alpweiden führen, aus Sicherheitsgründen zu sperren», sagt Gemeindepräsident Duri Blumenthal. Eine solche Sperrung ist für die Tourismusregion eine drastische Einschränkung: «Lumnezia ist ein Wander- und Bikeparadies. Die Wege über unsere Alpweiden sind weit herum bekannt und sehr beliebt, doch da wir über ein grosses Wegenetz verfügen, ist es unmöglich, alle Wege durch Zäune von den Alpweiden zu trennen», sagt Blumenthal.
(red.)