Ostschweiz
Graubünden

Nach Zugentgleistung: Rhätische Bahn prüft Tunnel im Bereich des Brienzer Rutsches

Brienzer Rutsch

Nach Entgleisung: RhB prüft Tunnelbau und andere Optionen

· Online seit 14.04.2021, 14:44 Uhr
Das Terrain im Gebiet des Brienzer Rutsches bewegt sich unentwegt. Das war möglicherweise die Ursache für die Entgleisung eines RhB-Zuges Ende März. Die Bahnbetreiberin prüft nun Alternative Streckenführungen.
Anzeige

Ein Knick im Gleis war die Ursache für die Entgleisung eines Zugs der Rhätischen Bahn Ende März bei Tiefencastel. Entstanden ist dieser möglicherweise durch den Geländerutsch in diesem Gebiet, schreibt die Südostschweiz.

Zu 100 Prozent belegen lässt sich das zwar nicht, heisst es im neusten Rutsch-Bulletin der Gemeinde Albula/Alvra. Dass sich der Rutsch auf die Gleise der RhB auswirken kann, ist jedoch unumstritten. Das Gelände bewegt sich talwärts, die Schienen können dabei verschoben werden.

Verschiedene Varianten

Führt das wie im erwähnten Fall zu einer Entgleisung, ist diese mit Gefahren und hohen Kosten verbunden. Diese entstehen im Gebiet des Rutsches jedoch ohnehin. Aufgrund der Gefahrenlage muss die Strecke häufiger überwacht und unterhalten werden als andere. Die RhB prüft aus diesem Grund Alternativen.

Dies auch in Anbetracht eines möglichen Bergsturzes, welcher die Strecke jahrelang unterbrechen könnte. «Mit dem Tiefbauamt prüfen wir Möglichkeiten, wie wir den Rutsch langfristig umfahren können», sagt Christian Florin, Leiter Infrastruktur bei der RhB, gegenüber der Südostschweiz.

Dazu hätten sie Varianten für einen Bahn- und Strassentunnel mit gemeinsamen Sicherheitsstollen ausgearbeitet. Dazu läuft derzeit eine Kosten-Nutzen-Analyse.

Grosse Abbrüche möglich

Sorgen bereitet den Verantwortlichen auch das Fortschreiten des Rutsches. Dieser bewegte sich laut Rutsch-Bulletin im Februar und März in Rekordgeschwindigkeit. Laut einer Geologischen Auswertung rutschte der Hang vor 10 Jahren nur um gut 20 Zentimeter. Nun sind es etwa 1,3 Meter.

Auch grössere Abbrüche von mehreren 10'000 Kubikmetern seien nicht auszuschliessen. Auch Schäden an Bauten sind möglich, heisst es im Bulletin. Lebensgefahr dürfte durch die Abbrüche und Verschiebungen jedoch keine entstehen.

veröffentlicht: 14. April 2021 14:44
aktualisiert: 14. April 2021 14:44
Quelle: FM1Today

Anzeige
Anzeige
[email protected]