«Ich will den Leuten Hanf-Setzlinge verkaufen und auch selber konsumieren», sagt Erich Gerschwiler, Hanfzüchter aus Waldkirch. Er züchtet in einer kleinen Indoor-Anlage Hanfpflanzen, die er dann testen und verkaufen will. Gerschwilers Hanfplanzen dürfen maximal ein Prozent THC aufweisen. Dafür schickt der frischgebackene Grower seine Pflanzen ins Labor. Er erhofft sich das grosse Geld mit dem Anbau und dem Verkauf von legalem Hanf.
Legales Gras so teuer wie illegales
Diese Idee haben jedoch nebst Gerschwiler noch einige Ostschweizer. Denn: Der Verkaufswert von legalem Weed liegt fast auf gleichem Niveau wie der des illegalen Stoffs. Im Kanton St. Gallen sind die Bewilligungsgesuche für den legalen Hanf-Anbau explodiert: «Wir haben mehr als das zehnfache an Anfragen von neuen Hanfbauern», sagt Hansjakob Zwingli vom St. Galler Landwirtschaftsamt. Die Anfragen kämen kaum aus der Landwirtschaft. Die Grösse der Anlagen reiche von kleinen Gärtli in der Stube, bis zu grösseren Hallen.
Polizei schaut Hanfbauern auf die Finger
Wer legal Hanf anbaut (auch wer es nicht legal tut) wird von den Behörden kontrolliert. Im Kanton St. Gallen laufen diese Kontrollen über die Kantonspolizei. Dort beobachtet man den Grower-Boom: «Das ist eine neue Herausforderung für die Kantonspolizei. So etwas ist eine Neuerscheinung und wir werden die Proben testen», sagt Polizeisprecher Hanspeter Krüsi.