Quelle: TVO
«Jetzt wo das Adrenalin weg ist, wird mir richtig klar, wie heikel die Situation war», sagt Stephanie Kellenberger. Die Heidnerin ist vergangenen Montag um etwa 17 Uhr in eine für sie selbst unlösbare Situation geraten. Das Zuggerät ihres Rollstuhls steckte beim Bahnübergang kurz nach dem Bahnhof Heiden im Gleis fest. «Es gab kein Vor und kein Zurück mehr. Ich steckte komplett fest.»
Ich dachte nur: «Ich muss weg!»
Das Gefühl von kompletter Hilflosigkeit machte sich in Kellenbergers Kopf breit. «Ich war gar nicht mehr klar da. Ich war komplett in der Situation gefangen und habe alles rundherum nicht mehr mitbekommen. Das Einzige, was ich noch denken konnte, war: ‹Ich muss weg, ich muss weg, ich muss weg!› Denn wenn ein Zug gekommen wäre, hätte der bestimmt nicht halten können.»
Ein anonymer Autofahrer eilte zu Hilfe
Die Rettung nahte glücklicherweise rasch. «Ein Autofahrer hat meine missliche Lage direkt durchschaut und ist mir zu Hilfe geeilt. Daraufhin kam auch noch ein Nachbar. Zusammen konnten sie mein Zuggerät aus dem Zahnradgleis holen und mich so retten. Ich will gar nicht daran denken, was passiert wäre, wenn ein Zug gekommen wäre», sagt Kellenberger.
Doch nach der Rettungsaktion war der Autofahrer weg, bevor sich die Heidnerin vom Schreck erholt und sich bei ihm bedanken konnte.
«Ich möchte einfach Danke sagen»
Deshalb startete Kellenberger eine grosse Suchaktion via Facebook. «Ich weiss, die Chance ist klein, aber ich möchte ihm einfach Danke sagen», so Kellenberger. Sie erinnert sich wegen des Schocks nicht ganz genau an ihren persönlichen Helden, kann aber dennoch einige Angaben machen.
«Er hatte ein grosses weisses Auto, war etwa 1.60 bis 1.70 Meter gross und hatte eine dunkle Brille auf. Optisch und von der Aussprache her dürfte er von irgendwo aus dem Süden kommen, wie Portugal, Spanien, Griechenland oder der Türkei.»
Suche bis jetzt erfolglos
Leider verlief die Suche bis jetzt erfolglos. «Zwar haben schon viele meinen Facebook-Post geteilt, doch es hat sich noch niemand gemeldet. Auch Hinweise habe ich noch keine erhalten», sagt Kellenberger. Doch ihre Hoffnung bleibt, dass sie ihrem Retter noch persönlich danken kann.
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