Der heutige Bestand von 384 Polizistinnen und Polizisten genüge in Zukunft nicht mehr, heisst es in der am Freitag veröffentlichten Botschaft der Regierung. Die Bevölkerung sei in den letzten zehn Jahren um fast 15 Prozent gewachsen und werde weiter zunehmen. Der Thurgau habe schweizweit am wenigsten Polizisten pro Einwohner.
See, Grenze und Asylzentrum
Dies, obwohl die Kantonspolizei neben ihrer klassischen Arbeit in der Prävention und Repression auch noch die Seepolizei betreibe und die Grenzkriminalität zu bewältigen habe. Hinzu komme das Bundeszentrum in Kreuzlingen für Asylsuchende, die ausreisen müssen, sagte Justiz- und Polizeidirektorin Cornelia Komposch.
Laut Botschaft sind heute täglich rund um die Uhr sechs Polizeipatrouillen im Thurgau unterwegs. Damit könnten die Bedürfnisse und Erwartungen der Bevölkerung nicht mehr erfüllt werden. Die Kantonspolizei müsse deshalb ihre sichtbare Präsenz im ganzen Kanton ausbauen.
Digitalisierung
Durch die Digitalisierung und neue Technologien werde die Polizeiarbeit immer komplexer, heisst es weiter. Dieser Trend werde anhalten. Es gehe nicht allein um Internet-Kriminalität. Die Polizei sei bei fast jeder Tätigkeit mit digitalen Geräten konfrontiert und müsse bei Unfällen und Delikten digitale Spuren auswerten.
Die Regierung beantragt dem Grossen Rat aus diesen Gründen eine Aufstockung des Polizeikorps um 91 Stellen in den nächsten zehn bis zwölf Jahren. Zusätzlich sollen 25 zivile Mitarbeitende neu angestellt werden. Die jährlich wiederkehrenden Mehrkosten dafür betragen laut Botschaft 16,3 Millionen Franken.