KJPD St.Gallen eröffnet die kantonal erste Tagesklinik für Jugendliche in Wattwil

Die Anzahl von Kindern und Jugendlichen mit psychischen Erkrankungen steigt seit Jahren. Im Jahr 2023 behandelten die Kinder- und Jugendpsychiatrischen Dienste (KJPD) St.Gallen knapp 3700 Kinder und Jugendliche – davon waren über 50 Prozent älter als 12 Jahre. Aufgrund dieser Entwicklungen wurde das Therapie-Angebot der KJPD um die kantonal erste Tagesklinik für Jugendliche in Wattwil erweitert.

Tagesklinik bietet 12 Therapieplätze

Seit dieser Woche werden die ersten Jugendlichen teilstationär in der Berit Klinik Wattwil behandelt, wie die KJPD St.Gallen mitteilt: «Aufgrund des planmässigen Baufortschritts und erfolgreicher Stellenbesetzung konnte die Tagesklinik ihren Betrieb einige Wochen früher als geplant aufnehmen.»

Über 12 teilstationäre Therapieplätze für Jugendliche im Alter von 12 bis 17 Jahren verfügt die neueröffnete Tagesklinik. Zwischen Montag und Freitag können Jugendliche mit psychischen Erkrankungen dort therapeutische und schulische Angebote nutzen.

Social Media als Treiber

Während Corona vor einigen Jahren noch ein Treiber für die immer mehr steigende Anzahl Jugendlicher, welche psychologische Unterstützung brauchen, war, ist es jetzt unter anderem Social Media. Wie John Simon Kusic, leitender Arzt der Berit Klinik Wattwil, gegenüber TVO sagt, stellt der steigende Medienkonsum immer mehr Jugendliche vor grosse Herausforderungen: «Viele Jugendliche können damit kaum oder wenig umgehen. Sie sind sehr beschäftigt damit, am Bildschirm zu sitzen, auch nachts.»

Dass es dieses neue Angebot der KJPD St.Gallen braucht, zeigen die Zahlen. Diese steigen durchschnittlich um 200 Betroffene im Jahr an. In der Tagesklinik in Wattwil gibt es aber nur Platz für 12 Personen. «Ich denke, dass dies wohl mittelfristig nicht reichen wird. Wir werden vermutlich deutlich mehr Plätze brauchen. Aber zumindest ist dies ein guter Anfang, und dann sehen wir ja, wo wir in ein, zwei Jahren stehen.» (TVO/red.)