Ostschweiz

Klimastreiker bestreiten Sprayereien

Klimastreiker bestreiten Sprayereien

21.01.2019, 16:22 Uhr
· Online seit 21.01.2019, 16:01 Uhr
Kurz nachdem FDP-Kantonsrat Walter Locher eine kritische Anfrage zum Klimastreik an die Regierung gestellt hat, wird seine Anwaltskanzlei von aussen besprayt. Zufall oder Absicht? Die Organisatoren des Klimastreiks weisen die Verantwortung zurück.
Praktikant FM1Today
Anzeige

Das Namensschild: verschmiert. Die Türklingel: ebenso. Die Anwaltskanzlei von Walter Locher bekam in der Nacht von Donnerstag auf Freitag unliebsamen Besuch von Vandalen, welche die Hauswand und Schilder besprayten. Auffällig: In der vergangenen Woche stellte Locher, der für die FDP im Kantonsrat sitzt, eine einfache Anfrage an die Regierung.

Dort hinterfragt er den Klimastreik und fragt unter anderem, ob Schülerdaten für politische Veranstaltungen verwendet werden. «Der zeitliche Zusammenhang ist seltsam und es kann durchaus mit meinem Engagement und dem Vorstoss zusammenhängen», sagt Locher in einem Interview mit dem TVO. Bereits nach der Anfrage sei er mehrfach in Mails und Leserbriefen angegriffen worden.

«Vorwürfe haben kein Gewicht»

«Wir wissen nicht, wer die Kanzlei besprayt hat», sagt Miriam Rizvi vom Organisationskomitte des Klimastreiks. «Diese Taten haben keine Verbindung mit unserer Bewegung.» Das Kollektiv könne aber keine Verantwortung für Einzelpersonen übernehmen. Rizvi ärgert sich über die Vorwürfe. «Sie haben kein Gewicht.» Dazu ist für sie klar: «Sachbeschädigung ist für unsere Anliegen nicht produktiv.»

Ermittlungen laufen

Auch die Juso und die jungen Grünen, distanzieren sich im Tagblatt von den Sprayereien. «Dass genau dieses Haus versprayt wurde, ist wohl Zufall», sagt Juso-Präsident Timo Räbsamen. Und Manolito Steffen, Präsident der Jungen Grünen St.Gallen, der ebenfalls im Kollektiv Klimastreik dabei ist, sagt: «Es ist sehr gewagt, eine Parallele zu ziehen, bevor der Fall geklärt ist.»

Der Sachschaden beträgt gemäss der Kantonspolizei St.Gallen rund 1500 Franken. «Die Ermittlungen laufen in alle Richtungen», sagt Hanspeter Krüsi von der Kantonspolizei.

Kommunikation über Whatsapp

Dazu äussert sich Rizvi erstmals zu den Schuldaten: «Wir haben keine Schuldaten zur Verfügung. Die Kommunikation läuft über Whatsapp-Chats, die Handynummern haben wir privat organisiert.» Die Daten würden nicht gesammelt und auch nicht an Parteien weitergegeben. Innerhalb des Klimastreiks würden die Organisatoren keine Parteien repräsentieren. «Das Klimastreik-Kollektiv ist parteineutral.»

veröffentlicht: 21. Januar 2019 16:01
aktualisiert: 21. Januar 2019 16:22

Anzeige
Anzeige