Ostschweiz

«Kultur soll für alle zugänglich sein»: An diesem Festival zahlst du nur, so viel du willst

Frauenfeld

«Kultur soll für alle zugänglich sein»: An diesem Festival zahlst du nur, so viel du willst

03.08.2023, 05:28 Uhr
· Online seit 03.08.2023, 05:27 Uhr
Das Ambiente des Kulturfestivals «Out in the Green Garden» zeichnet sich durch Schweizer Acts, Diversität und Nachhaltigkeit aus. Zudem können die Gäste selbst bestimmen, ob und wieviel sie für den Eintritt zahlen wollen.
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«Uns ist es ein Anliegen, dass wir für die Region Kultur schaffen», sagt Mia Nägeli, Teil des Organisationsteams des Frauenfelder Kulturfestivals Out in the Green Garden (OitGG). Vom 4. bis zum 6. August findet die elfte Ausgabe des Festivals im Frauenfelder Murgpark statt.

«Das Programm ist zweigeteilt», so Nägeli. Tagsüber erwartet die Gäste ein vielfältiges Angebot. Das geht von verschiedensten Konzerten und Jamsessions über einen Daydance bis hin zu einem Flohmarkt und einer Märchenstunde für Kinder. «Ab Mitternacht geht es auf dem Gelände B weiter.» Diese Autobahnbrücke ist in ungefähr vier Gehminuten zu erreichen.

Diversität und Schweizer Acts im Fokus

Den Veranstaltern liegt ein diverses Kulturprogramm sehr am Herzen, weshalb über 80 Prozent der auftretenden Kunstschaffenden Teil der FINTA (Frauen, Inter, Nichtbinäre, Trans und Agender)-Community seien.

Zudem bestehe das Lineup vornehmlich aus nationalen Musikern und Musikerinnen, welche mit den ÖV oder Auto an das OitGG anreisen. Dies sei nicht zuletzt angesichts des Punkts der Nachhaltigkeit sinnvoll. «An Festivals ist der Hauptemissionsverursacher das Einfliegen von internationalen Künstlern und Künstlerinnen», so Nägeli. «Ebenfalls macht es einen grossen Emissionsunterschied, dass wir kein Fleisch oder Fisch anbieten.» Das gesamte Verpflegungsangebot ist vegetarisch oder vegan.

Jeder kann so viel geben, wie einem das Festival wert ist

Eine weitere Besonderheit des Festivals ist, dass bereits zum vierten Mal die Bezahlpflicht für den Eintritt ausgesetzt ist. «Kultur sollte unserer Meinung nach für alle zugänglich sein», sagt Nägeli.

«Wenn du gerade pleite bist, kannst du trotzdem an das Festival kommen. Wenn man finanziell etwas bessergestellt ist, darf man aber auch gerne 20 Franken am Eingang lassen.» Es sei ein Non-Profit-Festival, auch die Helfenden engagieren sich ehrenamtlich. Auf eine Person heruntergerechnet würden aber 15 Franken dazu beitragen, die Fixkosten der dreitägigen Veranstaltung stemmen zu können.

«Bisher hat es immer geklappt»

Laut den gegebenen Vorschriften dürfen maximal 1000 Personen auf dem Festivalgelände sein. «Wir haben gemerkt, dass wir in vergangenen Jahren mit grossen, internationalen Headlinern und über 2000 Gästen an unsere Kapazitätsgrenzen gelangt sind. Darum haben wir ein wenig zurückskaliert.» Mit der Platzverschiebung des nächtlichen Programms wurde auch auf die Lärmbeschwerden der Anwohner Rücksicht genommen.

Bisher laufen die Vorbereitungen gemäss des Organisationsteams soweit reibungslos ab. «Wir wären allerdings noch froh über Menschen, die Lust haben, für zwei bis drei Stunden hinter der Bar zu stehen», sagt Nägeli. Noch mangelt es der Veranstaltung an freiwilliger Unterstützung. «Die letzten Helferinnen und Helfer stossen aber in der Regel noch am Tag zuvor dazu.» Das sei jedes Jahr so und bisher habe es immer geklappt.

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(mnu)

veröffentlicht: 3. August 2023 05:27
aktualisiert: 3. August 2023 05:28
Quelle: FM1Today

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