Skifahren gehört in den Tagen um Weihnachten und Neujahr zur Lieblingsbeschäftigung der Schweizer. Doch am Stefanstag sorgte eine Lawine, die auf eine Skipiste in Andermatt UR donnerte, für Aufsehen. Wie gefährlich ist das Skifahren auf der Skipiste tatsächlich?
Neue Schneeschichten sehr instabil
Lawinenwarner Frank Techel der Schnee- und Lawinenforschung (SLF) erklärt die Ursachen solcher Lawinen und die Gefahr, von Schneemassen auf der Piste mitgerissen zu werden. «Momentan herrscht fast im ganzen Alpenraum die Gefahrenstufe 3, was erhebliche Gefahr bedeutet.» Das komme daher, dass es in den vergangenen Tagen stark geschneit hat in den Bergen und der Neuschnee noch schwach mit dem Schnee darunter verbunden ist. «Die neuen Schneeschichten sind sehr instabil und brechen schnell.»
Skigebiete beurteilen deshalb genau, ob ein Gebiet geöffnet werden kann. «Skigebiete sind sehr bemüht, alles sehr sicher zu machen», sagt Techel. «Die Lawinensituation wird fortlaufend beurteilt und die Skigebiete ergreifen, wenn nötig, Massnahmen.» Bei Neuschnee etwa werde vor dem Öffnen der Gebiete gesprengt. «Lawinenunfälle auf geöffneten Pisten sind sehr, sehr selten.» Dass Lawinen auf Skipisten donnern, würde kaum passieren. «Wenn Pisten geöffnet sind, kann man eigentlich ohne Bedenken fahren», sagt der Lawinenwarner.
Lawinengefahr vor Silvester in der Schweiz
In einer Lawine: Gesicht schützen
Eine 100-prozentige Sicherheit gebe es, wie bei allen anderen Naturgefahren auch, aber leider nicht. «Die meisten Lawinenunfälle passieren beim Fahren abseits der Piste. Dort fährt aber jeder auch auf Eigenverantwortung.» In den letzten zehn Jahren gab es abseits der Piste über 200 Lawinenopfer.
Was tun, wenn man in eine Lawine gerät? «Dann wird es sehr schwer sein, noch etwas tun zu können. Falls möglich, sollte man das Gesicht schützen.» Oder möglichst schnell der Lawine davon fahren.