Am Mittwochabend wurde die Gefahrenstufe von der dritten (erheblich) auf die vierte (gross) Stufe angehoben. Aufgrund der starken Schneefälle war die Lawinengefahr am gestrigen Donnerstag in der Innerschweiz, am östlichen Alpenkamm und im nördlichen Graubünden am höchsten.
Die Lawine, die das Hotel auf der Schwägalp traf, war ein unglücklicher Zufall, sagt Kurt Winkler, Lawinenwarner beim Institut für Schnee- und Lawinenforschung (SLF). «Bei der Gefahrenstufe vier erwarten wir grosse Lawinen. An diesem Tag hatten wir aber nur einen so grossen Lawinenabgang. Es war daher überraschend und unglücklich, das dieser genau auf ein Hotel traf. Sowas hören wir nicht oft.»
Eine Stufe zurück
Mit dem Ende der Schneefälle wurde die Gefahrenstufe am Freitagmorgen wieder auf die dritte, erhebliche, Stufe zurückgesetzt. «Wir haben heute auch wieder weniger Wind», sagt Winkler. «Mit der Stufe drei ist aber dennoch nicht zu spassen.» Unerfahrenen Skifahrer und Tourengänger wird von Fahrten abseits der Pisten abgeraten. Gegen Freitagabend gibt es erneut Schneeflocken.
Gut möglich, dass die Gefahrenstufe am Wochenende bereits wieder angehoben wird. Vom Samstagnachmittag bis Dienstagmorgen soll es am zentralen und östlichen Alpennordhang wieder kräftig schneien. In tieferen Lagen hingegen wird der Schnee am Samstag in Regen übergehen.
«Stufe fünf erleben wir selten»
Deutlich angespannter ist die Lage in Österreich. Auch hier ging die Gefahrenstufe heute um eine Stufe, von der fünften auf die vierte zurück. Am Mittwoch und Donnerstag war in vielen Gebieten die höchste Gefahrenstufe ausgerufen worden. «Dies ist sehr selten», sagt Winkler, «eine Stufe fünf erleben wir nur alle paar Jahre.» Bei dieser Stufe können sich Lawinenabgänge spontan von selbst lösen.
Mit den erneuten Schneefällen am Wochenende könnte die Gefahrenstufe auch in Österreich wieder auf die höchste Stufe angehoben werden.
(red.)