Die Überschwemmungen der letzten Wochen bieten perfekte Bedingungen für die Eiablage, weiss der Umweltschutzbeauftragte der deutschen Stadt Radolfzell am Bodensee, Rainer Bretthauer.
Die Folge: massenhaft Nachwuchs. Sogenannte Überschwemmungsmücken, die vermehrt nach Überflutungen schlüpfen, sind dabei besonders penetrant auf Blutjagd, da sie sich schnell fortpflanzen müssen, bevor die günstigen Bedingungen wieder verschwinden.
Mücken überleben mehrere Jahre
Überschwemmungsmücken legen ihre Eier gern auf feuchtem Boden ab, oft in Uferzonen und Flussauen. Dort können sie mehrere Jahre im Boden überdauern. Wenn die Ablageorte überflutet werden und die Temperatur günstig ist, beginnt die Entwicklung vom Ei zur stechfreudigen Mücke. Bei grossflächigen Überschwemmungen kann es zum Massenschlupf kommen.
«Bei Dämmerung und mehr als 18 Grad werden sie bissig»
Bodensee-Touristen und Anwohnerinnen und Anwohner sollten sich wappnen, etwa durch angepasste Kleidung, sagte Bretthauer. Locker sitzende, lange Kleidung sei zu empfehlen. Auch die Zeit spiele beim Aufenthalt draussen eine Rolle: «Während der Dämmerung bei mehr als 18 Grad werden sie bissig.»
Für viele Tiere sind die Mücken dem Naturschutzbund (Nabu) zufolge etwas Gutes. «Die ganzen Insekten, die sich jetzt entwickeln, sind eine ganz wichtige Nahrungsgrundlage für viele Fischarten und auch für Vögel», sagte Eberhard Klein vom Nabu in Konstanz.
(sda/red.)