Eigentlich ist es ein gewöhnlicher Holzsteg, der seit neustem in den frisch fertig erstellten Speichersee im Pizol ragt. Doch gebaut wurde er für einen ganz speziellen Zweck, wie der Name verrät: Selfie-Steg wird er von den Pizolbahnen genannt. Eine Brücke also, die dazu einladen soll ein Foto direkt über dem See mit bestem Blick auf das Bergpanorama zu schiessen.
Es soll ein zusätzliches Sommerangebot sein, heisst es bei den Pizolbahnen. Nebst seinem Hauptzweck für die Beschneiung im Winter soll der Speichersee also auch eine kleine Attraktion werden.
«Man hat auf dem Steg eine tolle Perspektive, die man sonst nicht hat, da man quasi im See steht», sagt Jürg Schustereit, Bereichsleiter Marketing und Vertrieb Pizolbahnen. Jetzt sei der See noch halb gefüllt, doch wenn die ganze Kapazität ausgenutzt wird, stehe man knapp über der Wasseroberfläche.
Keine Menschenmassen erwartet
Der Selfie-Steg erinnert an ähnliche Angebote in der Schweiz. Beispielsweise an den mittlerweile berühmten Steg in Iseltwald am Brienzersee. Das Dorf wurde regelrecht von Touristen überrannt, als der Steg in der koreanischen Netflix-Serie «Crash Landing on You» gezeigt wurde. Mittlerweile muss man ein Drehkreuz passieren und fünf Franken bezahlen, um an dem beliebten Spot ein Foto zu knipsen.
Dieses Szenario kann sich Schustereit im Pizol eher nicht vorstellen: «Wir glauben nicht, dass wir aufgrund des Steges massenhaft Leute in den Pizol ziehen.» Auch, dass plötzlich Netflix anklopft und eine Produktion im Pizol machen will, glaubt er nicht. «Es war sicher nie die Intention, etwas in diese Richtung zu machen. Wir wissen, dass wir Gäste haben, die mit der Motivation kommen, schöne Bilder mit nach Hause zu nehmen.»
Als touristischer Anbieter sei man zufrieden, wenn die Bilder so um die Welt gehen. Man habe sich bei der Entstehung der Idee nie mit dem Brienzersee in Verbindung gebracht. Es soll viel mehr als eine Aufwertung des bestehenden Angebots dienen.
«Weit über unseren Erwartungen»
Dass der Selfie-Steg jedoch so rasch so viel Anklang findet, damit haben die Pizolbahnen offenbar nicht gerechnet. «Wir hätten nie daran gedacht, dass wir mit dem Namen Selfie-Steg tatsächlich so viel auslösen würden», so Schustereit.
Damit spricht er das Medieninteresse und die Aufmerksamkeit der Leute vor Ort an, die der Steg bereits jetzt auf sich gezogen hat. Kurz nach der Freigabe für die Gäste am Sonntag sei der Steg bereits rege genutzt worden. «Das liegt weit über unseren Erwartungen», sagt Schustereit.
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