Die 41-Jährige sei sehr zurückhaltend und lebe zurückgezogen, sagt eine Anwohnerin. Auch heute kann sich in Ruggell noch niemand erklären, warum die Frau zweimal innerhalb von zehn Tagen überfallen worden ist. Beim ersten Mal wurde sie von einem falschen Pöstler mit einem Messer angegriffen, beim zweiten Vorfall – vorgestern Montag – zündete der unbekannte Täter ihre Wohnung an. Dabei wurde die Ruggellerin unbestimmt verletzt. Noch immer sei unklar, ob ein Zusammenhang zwischen den Überfällen besteht, heisst es am Mittwoch auf Anfrage bei der Landespolizei.
Schlug der gleiche Täter zu?
Wie die Liechtensteiner Zeitung «Vaterland» berichtet, hatte es schon vor drei Jahren jemand auf die verheiratete Frau abgesehen. 2016 sei es zu einem erfolgreichen und einem misslungenen Einbruchdiebstahl in der Einliegerwohnung gekommen – dabei kamen Medikamente weg, wie die Zeitung schreibt. Bei einem weiteren Vorfall im gleichen Jahr habe der unbekannte Täter einen Teppich angezündet. «Ich kann bestätigen, dass diese Taten vor drei Jahren in der gleichen Liegenschaft verübt worden sind», sagt Sibylle Marxer, Mediensprecherin der Landespolizei, gegenüber FM1Today. «Wir prüfen, ob sie etwas mit den jüngsten Ereignissen zu tun haben.»
Gemeinde stellt Notwohnung
Das Opfer befindet sich nach wie vor im Spital. Zum genauen Gesundheitszustand will sich die Polizei nicht äussern, die Verletzungen seien aber nicht lebensbedrohlich. Weil die Wohnung in der Landstrasse nach dem Brand vom Montag unbewohnbar ist, stellt die Gemeinde Ruggell der 41-Jährigen und ihrem Ehemann, der zum Tatzeitpunkt nicht zu Hause war, eine Notwohnung zur Verfügung.
Quelle: TVO
Ob jeweils ein Täter oder eine ganze Bande am Werk war, kann Marxer noch nicht sagen. «Unsere Ermittlungen laufen.» Bisher wurde laut der Polizeisprecherin niemand festgenommen.
Unterstützung aus St.Gallen
Die Landespolizei habe den Lead, sei aber, wie bei anderen Fällen auch, auf die Unterstützung der Kollegen im nahen Ausland angewiesen. «Unser Kompetenzzentrum für Forensik bietet den Konkordatspartnern beispielsweise seine Unterstützung bei der Ermittlung der Brandursache an», erklärt Florian Schneider, Mediensprecher der St.Galler Kantonspolizei. Weil es so teuer sei, die entsprechenden Maschinen anzuschaffen, werde etwa der Bauschutt in St.Gallen untersucht.