Schon am Bahnhof Amriswil hört man die dumpfen Bässe des Day Raves «Villatanz». «Ich bin heute Morgen aufgewacht, als sie Soundcheck hatten. Dann habe ich beschlossen, auch zu kommen», sagt Selina, die gerade unterwegs zur Protzvilla ist.
Kronleuchter, Krokodilleder und Zigarren
Protzvilla ist hier definitiv nicht zu weit gegriffen. Ein Schrank mit Krokodilleder überzogen, riesige Kronleuchter, Zigarren – Philipp Plein hat wirklich kein Klischee ausgelassen. Ausserdem scheint er ziemlich auf Lindsay Lohan abzufahren; Gleich mehrere XXL-Poster von der Schauspielern hängen in der Villa. Doch das Haus ist noch gar nichts im Vergleich zum Garten.
Der ist riesig und ausgestattet mit einem grossen Pool. «Ich glaube, unsere Gäste haben die Grösse des Pools unterschätzt», sagt Roman Buff, Organsiator der Party. Damit begründet er, warum es um 16 Uhr weniger Partygäste hat als erwartet. Möglich auch, dass die brennende Hitze Mitverantwortung trägt.
Nicht nur junge Leute sind am Rave
Auch wenn viele Gäste noch nicht hier sind (die Hälfte der vorverkauften Tickets sind um diese Zeit noch nicht eingelöst), die Villa ist gut gefüllt. Die Stimmung ist entspannt, die Leute sind freundlich miteinander. Einige wagen sich in den Pool, doch die meisten haben sich ein Schattenplätzchen gesucht und nippen an ihrem Drink.
Wie von den Organisatoren erwartet, hat sich ein gemischtes Publikum in der Plein-Villa eingefunden. Mehrheitlich sieht man junge Gesichter, aber für einen Day Rave haben sich auch viele der älteren Generationen unters Volk gemischt. Sascha, der gerade gemütlich mit einem Drink in der Lounge chillt, ist sogar extra aus Berlin angereist. «Ist schon cool, wenn man sich mal wie ein Rockstar fühlen kann», sagt er. Er ist der Meinung, dass diese Party gut mit jenen in Berlin mithalten kann.
Event könnte wiederholt werden
Roman Buff ist entsprechend zufrieden mit der Party. Entstanden sei die Idee bei einer guten Flasche Wein, wie der Veranstalter sagt. Ein Freund von Buff hat das Anwesen, das von Philipp Plein designt und bewohnt wurde, gekauft. «Ich habe öfters solche Schnapsideen. Wenn die Gemeinde Amriswil mitmacht, ist es gut möglich, dass wir den Villatanz wiederholen», sagt er und verschwindet bereits wieder in der Menge, um weitere Gäste zu begrüssen.
Gemäss einem Bericht der
Bilanz soll das Plein-Anwesen mehr als vier Millionen Franken wert sein. Auch wenn für die Party hauptsächlich der Aussenbereich genutzt wurde, war der Innenbereich nicht verschlossen. Es gab unter anderem eine Bier-Degustation und einen Friseur im Haus. Auch Massagen wurden angeboten. Ausserdem gab es diverse Bars und mehrere «Floors», zum Beispiel beim Pool oder in der Garage.