Rund 60 Prozent aller Lampen, die bei der Derungs Licht AG in Gossau zusammengebaut werden, gehen in die EU. Aufgrund des starken Frankens im Vergleich zum Euro sehen sie sich zum Handeln gezwungen. «Wir haben einerseits Preiserhöhungen um etwa fünf Prozent gemacht. Und wir haben die Bezahlung vieler unserer Lieferanten auf Euro umgestellt», so Andreas Schenkenbach, Geschäftsführer der Derungs Licht AG, gegenüber TVO.
Aus der Not eine Tugend machen
Weniger drastische Massnahmen ergreift hingegen Thomas Köppel, Gründer und Geschäftsführer der This AG in Heerbrugg. Er meint: «Wir können das Ganze nicht steuern, sondern nur reagieren.» So wollen sie aus der Not eine Tugend machen: «Es ist eine Chance, innovativ zu sein und einen Schritt vorwärts zu kommen. Die Schweiz gibt es immer noch, obwohl wir aufgrund des Euro-Kurses eigentlich schlechte Karten haben», so Köppel weiter.
Ein Problem unter Vielen
Eine fachmännische Einschätzung zum Euro-Rekordtief und die einhergehenden Auswirkungen für Ostschweizer Unternehmen liefert Alessandro Sgro, Chefökonom der Industrie- und Handelskammer (IHK) St.Gallen-Appenzell. Er sieht den starken Franken zwar als Belastungsfaktor für regionale Unternehmen, betont aber: «Es ist nur ein Faktor unter vielen. Auch Lieferengpässe, Energieversorgungsprobleme oder der Arbeitskräftemangel bereiten den Unternehmen Probleme.»
Der Euro-Kurs ist also weitaus nicht das einzige Problem für Ostschweizer Unternehmen. Sollte der Kurs aber länger so tief bleiben, wird es für Exporteure aber wahrscheinlich das grösste aller Probleme werden.
(red.)