Das Bild ist ungewöhnlich: Ein knallroter Vogel hält sich bei Unteruhldingen am Bodensee auf. Der Vogel ähnelt dem Waldrapp und wurde mehrfach in der Nähe bei Meersburg gesichtet, wie der «Südkurier» berichtet. Marianne Kaindl fotografierte den Vogel mit dem leuchtend roten Gefieder und informierte den örtlichen Tierschutzverein. Doch dieser konnte das Tier nicht einfangen.
Auf Social Media kursierten einige Fotos vom ungewöhnlichen Gast – unter anderem vom Ufer in Unteruhldingen. Die Zoos und Tierparks in der näheren Umgebung, die Rote Ibisse in ihrem Bestand haben, sind Zürich, Stuttgart und München. Auf Anfrage des Tagblatts erklärten diese aber, dass ihnen kein Tier entflogen sei.
Inzwischen hat der «Südkurier» das Rätsel gelöst: Der rote Vogel stammt aus Besançon. Er war zusammen mit weiteren fünf roten Ibissen bei einem Sturm am 8. April aus der Voliere ins Freie gelangt und bis an den Bodensee geflogen. Das ist in Luftlinie rund 250 Kilometer weit entfernt.
Gegenüber dem Südkurier bestätigt eine Veterinärin des Zoos, dass es sich um einen ihrer Vögel handle. Die Verantwortlichen hoffen nun, dass der Rote Ibis selbstständig zurückkehrt. Einer der sechs entflohenen Vögel habe dies bereits getan. In den letzten Tagen wurde der Rote Ibis tatsächlich nicht mehr am Bodensee gesichtet.
Die Überlebenschancen des Vogels in freier Wildbahn sind während der Sommerzeit gut, schneebedeckte Wiesen und zugefrorene Bäche wären aber für den aus Südamerika stammenden Roten Ibis ein Problem.
(agm)