Ostschweiz

Schützengarten-Skandal: Erste Beiz startet Boykott-Aktion

Nach Belästigungsskandal

Erste Beiz boykottiert Schützengarten-Bier

15.10.2022, 10:56 Uhr
· Online seit 14.10.2022, 20:56 Uhr
Nachdem publik wurde, dass eine Führungskraft der Schützengarten-Tochter «Wiederkehr Getränke» jahrelang eine Mitarbeiterin belästigt hat, hat der Skandal für das Unternehmen jetzt Konsequenzen: Erste Beiz boykottiert das Bier.
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Über Jahre wird eine Sekretärin der Schützengarten-Tochter «Wiederkehr Getränke» von ihrem Chef belästigt. Er schaut im Büro Pornos und befriedigt sich vor ihr selbst. Das sorgte in den vergangenen Tagen für Entsetzen. 

Nun haben der Wirt und die Wirtin des Stadtgasthaus Sonne in Gossau beschlossen, ein Zeichen zu setzen: Sie schenken ab sofort kein Schützengarten-Bier mehr aus. «Wir gingen davon aus, dass bei einer grossen Firma wie Schützengarten alles in Ordnung ist. Wir waren schwer schockiert», begründet Wirtin Silja Notter. 

Schützengarten äussert sich nicht zu Boykott

Zur Boykott-Aktion äussert sich Schützengarten derweil nicht. Das sorgt für Kritik von Marketingspezialistin Johanna Gollnhofer von der Universität St.Gallen. «Aus einer Marken-Sicht kann man auf jeden Fall sagen, dass sich Schützengarten zu spät zum Skandal geäussert hat.» Früh genug äussere sich ein Unternehmen erst dann, wenn es Medienberichten zuvorkomme - das hat Schützengarten nicht getan. 

Skandal dürfte schnell vergessen sein

Trotz der mangelhaften Kommunikation dürfte Schützengarten die Konsequenzen des Skandals aber nicht lange spüren, meint Gollnhofer. «Konsumenten sind sehr begrenzt aufmerksam - nach einer gewissen Zeit konzentrieren sie sich wieder auf andere Dinge»

Genau diesem Vergessen wollen aber die Gastgebenden vom Stadtgasthaus Sonne in Gossau entgegenwirken: «Es ist wichtig, dass auf solche Probleme aufmerksam gemacht wird - und das länger als für zwei Tage. Das ist uns wichtig», sagt Wirt Wolfgang Schlager. Schlager und Notter hoffen deshalb, dass auch andere Beizen ihre Boykott-Aktion übernehmen werden. 

(red.)

veröffentlicht: 14. Oktober 2022 20:56
aktualisiert: 15. Oktober 2022 10:56
Quelle: TVO

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