In den Schweizer Kantonen gibt es keine einheitlichen Corona-Konzepte und so ist für viele Eltern und Kinder unklar, was am Montag nach den Sommerferien auf sie zukommt. Während den fünf Wochen hat sich die hochansteckende Deltavariante in der Schweiz definitiv durchgesetzt und junge Ungeimpfte bringen derzeit das Virus aus den Ferien zurück.
Die Lehrerinnen und Lehrer der Deutsch- und der Westschweiz forderten am Montag neben CO2-Messgeräten auch regelmässige Tests in den Schulen. Massentests seien zwar zunächst aufwendig, sagte Franziska Peterhans, Zentralsekretärin beim Dachverband Lehrerinnen und Lehrer Schweiz (LCH). Die Erfahrungen im vergangenen Jahr hätten aber gezeigt, dass sie den Schulalltag extrem beruhigen und sich die Personen vor Ort sich sicherer gefühlt hätten.
Graubünden setzt weiterhin auf Massentests
Diese Erfahrung hat auch der Kanton Graubünden gemacht, der als Musterkanton in Sachen flächendeckende Tests gilt, und nicht zuletzt aufgrund dessen hatte Bundesrat Alain Berset vor den Ferien den Schulen dringend empfohlen, auf flächendeckende Tests zu setzen.
Der Kanton Graubünden ändert aufgrund der aktuellen Lage sein Sicherheitskonzept nicht. «Die Bildungsdirektion ist der Auffassung, dass mit den flächendeckenden regelmässigen Schultestungen ein sehr gutes Mittel vorhanden ist, um allfällige Infektionen rasch entdecken zu können», heisst es auf Anfrage von FM1Today.
Im Kanton St.Gallen sind Ausbruchstests geplant
Der Kanton St.Gallen hingegen will weiterhin nur auf Ausbruchstests setzten: «Die Ausgangslage für diesen Herbst ist vielversprechender als letztes Jahr. Alle Eltern und Lehrerinnen und Lehrer, die wollten, sind geimpft und somit geschützt. Je mehr Eltern und Lehrerinnen und Lehrer geimpft sind, desto weniger werden die Kinder angesteckt, desto weniger zirkuliert das Virus in Schulen», heisst es auf Anfrage von FM1Today bei der Bildungsdirektion St.Gallen. Zum aktuellen Zeitpunkt seien deshalb die Ausbruchstestungen eine verhältnismässige Massnahme. Das Coronaschutzkonzept wird nicht angepasst.
Maskenpflicht wird als nicht nötig erachtet
Die Maskenpflicht in den Schulen ist bereits im Frühsommern gefallen. Daran will der Kanton St.Gallen weiter festhalten: «Die Deltavariante, die nun auch in der Schweiz Fuss gefasst hat, überträgt sich zwar leichter von Mensch zu Mensch, eine Erhöhung der Hospitalisationen wurde jedoch im Ausland nicht beobachtet. Zudem decken die in der Schweiz zur Anwendung kommenden Impfstoffe auch die Deltavariante gut ab», teilt das Bildungsdepartement auf Anfrage mit.
Auch beim Kanton Graubünden will man keine kantonale Maskenpflicht an Schulen: «Die Bildungsdirektion verlässt sich bei dieser Frage auf die Einschätzungen der Gesundheitsexperten.»
Keine Impfaktion an den Volksschulen
Im Kanton Graubünden wird es vorerst keine Möglichkeiten für Schülerinnen und Schüler geben, sich in der Schule impfen zu lassen. «Impfaktionen in den Volksschulen sind nicht geplant. Schülerinnen und Schüler können sich wie alle anderen Altersgruppen auch für einen Impftermin anmelden.» Der Kanton St.Gallen will zu dieser Frage derzeit keine Auskunft geben.
Kanton Thurgau stellt Schutzkonzept am Dienstag vor
Wie die Coronaschutzkonzepte an den Schulen im Kanton Thurgau aussehen, wird das Thurgauer Departement für Erziehung und Kultur auf Anfrage von FM1Today am Dienstag kommunizieren.